Edward Snowden auf der CeBIT 2015

Natürlich war Edward Snowden nicht physisch auf den CeBIT Global Conferences zugegen, dafür aber live via Google Hangout aus Russland zugeschaltet zum Interview mit Brent Goff und Glenn Greenwald. Bisher hatte ich immer nur ein paar Ausschnitte aus Interviews von Edward Snowden gesehen. Was ihn sehr sympathisch macht: Er legt großen Wert darauf, dass es nicht um ihn und sein Schicksal geht, sondern darum, was die Geheimdienste weltweit für Unfug treiben.

Dennoch hat Moderator Brent Goff immer wieder einmal nachgehackt ob er nicht gerne wieder in die USA wolle und ob er es schade finde, dass Deutschland ihm kein Asyl gewährt. Natürlich würde er, wenn er könnte wieder in die USA zurückkehren.

Leider wird das aber sehr wahrscheinlich nicht straffrei passieren können. Ein Problem beim NSA-Skandal solche vertrauliche Informationen wie die von Snwoden lassen sich nicht straffrei veröffentlichen. Jeder Whistleblower, wie auch Chelsea Manning, macht sich strafbar, selbst wenn die Informationen Straftaten der eigenen Regierung beinhalten. Paradox, nicht wahr?

Die wichtigste Message: Die Geheimdienste greifen die Infrastruktur an

Auch wenn das Interview keine neuen Enthüllungen offenbarte oder Spekulationen zuließ, hat Edward Snowden mit einer Aussage einen wunden Punkt bei den zuschauenden IT-Geschäftsleuten der Global Conferences getroffen:

„Die NSA greift gezielt Menschen an, die Zugriff über wichtige IT-Systeme und kritische Infrastrukturen verfügen. Das müssen wir, das müsst Ihr verhindern. Wir brauchen Verschlüsselungstechnologien, die einfach anzuwenden und von jedem einsetzbar sind.“

Als Beispiel nannte Snowden denn Angriff auf den belgischen Provider Belgacom.

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Das war eine für mich sehr klare und starke Botschaft von Edward Snowden an genau der richtigen Stelle platziert. Ich hoffe das ist nicht nur in meinem Kopf hängen geblieben.

Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

3 Gedanken zu „Edward Snowden auf der CeBIT 2015“

  1. Schöner Beitrag… in Deutschland wäre Snowden sicher nicht lange. So wie unsere Politiker drauf sind, würde der nach kurzer Zeit ausgeliefert werden. Ist wahrscheinlich auch der Grund, dass sie ihn erst gar nicht einreisen lassen möchten…

  2. Es ist wirklich kein Ruhmesblatt für die BRD, dass Snowden nicht mal nach Deutschland einreisen darf oder hier Asyl bekommt. Das wäre doch wirklich das Mindeste was unsere Regierung tun könnte um ein Zeichen zu setzen. Doch leider scheint so ein offenes Bekenntnis zur Meinungsfreiheit und gegen den schleichenden USA/NSA-Überwachungswahn nicht gewollt zu sein!

  3. Das ist ja mal genial. Wusste gar nicht, dass der auf der Cebit „aufgetreten“ ist.

    Dass er öffentlich gemacht hat, was in Sachen Überwachung abgeht, ist schon gut. Aber Jahre vorher haben wir in der Schule unter uns auch drüber geredet, dass im Prinzip alle unsere Emails gelesen werden (können). Andererseits finde ich, dass die Paranoia manchmal zu weit geht. Habe mal von einem Anrufbeantworter (Stimme einer Frau) gehört: Gott schütze alle Menschen, auch die NSA.

    Da denke ich mir: Leute, da sitzen nicht Millionen Menschen vor Computern und hören eure Gespräche ab, sondern Maschinen filtern nach bösen Wörtern, damit die Sicherheit gewährleistet wird. Der normale Hans Wurst von nebenan wird sicher nicht ins Rampenlicht der NSA rücken, es sei denn, er schließt sich einer radikalen Gruppe an und fragt google, wie man bestimmte Kleingeräte baut *zwinker* (ich schreibe es besser nicht explizit aus, damit dieser Blog nicht ebenfalls ins Visier der Fahnder gerät).

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