Das Limux-Projekt gilt in München als das Prestige-Projekt. Schließlich hat die Stadt auf diese Weise einen Wechsel zu einem Open Source Betriebssystem und Open Source Software vollzogen. Doch das Projekt stößt mehr und mehr auf Kritik. So ist zum Beispiel Josef Schmid von der CSU erklärter Gegner des Projektes. Nach seinen Aussagen von Josef Schmid in der Süddeutschen Zeitung häufen sich die Beschwerden von Mitarbeitern. Eine unabhängige Expertengruppe soll jetzt überprüfen, ob die Bedingungen sich durch Linux wirklich verschlechtert haben und ob der Wechsel zurück zu Windows empfehlenswert sei. Auch Dieter Reiter, der den vorherigen Bürgermeister Christian Ude in seinem Amt beerbt, hat sich schon kritisch zu dem Projekt geäußert. Im Behördenmagazin Standbild sagte er, dass die Open Source Software gelegentlich der Microsoft-Software hinterher hinke. So habe er auf sein Dienstsmartphone wochenlang warten müssen und es hätten externe E-Mail Server eingerichtet werden müssen.
Ist der Wechsel durch die Politik motiviert?
Schmid kritisiert, dass der Wechsel vor zehn Jahren hauptsächlich politisch motiviert worden sein. Das Problem sei, so Schmid, dass die ganze Welt auf ein Standardprogramm setze und dadurch sehr viel hätte programmiert werden müssen. Zudem sei der Wechsel vorwiegend deswegen zustande gekommen, weil München gern einem Monopolisten die Schranken aufzeigen wollte. Die Stadt wollte außerdem mit dem Wechsel von Windows zu Linux viele Lizenzgebühren sparen. Derzeit läuft auf den Stadtcomputern von München Ubuntu 10.04 LTS mit einem KDE 3.5 Desktop und dem Office-Paket Open Office. Ein Update wurde im Mai 2013 in Aussicht gestellt worden. Dann sollte auf Ubuntu 12.04 LTS gewechselt werden, welches mit dem KDE 4.8 Desktop und Libre Office ausgestattet sein sollte. Sabine Nallinger von den Grünen hatte bereits vor der Oberbürgermeisterwahl über den Umstieg auf Linux kritisiert, dass viele mit dem System nicht klar kämen. Es müsse Hilfe von anderen Städten geben, die ebenfalls auf freie Software setzen. Grund dafür ist, dass viele Anwendungen eben für nicht freie Systeme geschrieben wurden.