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Mailserver sind Zuhause fehl am Platz

Einen Mailserver von zu Hause aus zu betreiben, scheint für den persönlichen Gebrauch die ideale Lösung zu sein, aber leider ist es nicht so einfach und kostengünstig, wie du vielleicht auf den ersten Blick denken magst. Von den Kostengründen bis zur Datensicherheit gibt es einige Gründe, warum Zuhause der vermeintlich richtige Platz für deinen privaten Mailserver sein könnte, aber wenn du dich gegen ein professionelles Rechenzentrum entscheidest, hast Du am Ende mehr Kopfschmerzen als Freude beim Selfhosting. Leider.

Nicht vertrauenswürdige IP-Adressen

Wenn dein Internetanschluss von einem Privatkunden-Internetanbieter wie der Telekom oder Vodafone bereitgestellt wird, bekommst Du eine IP-Adresse aus einem Pool zugewiesen, der von den Netzbetreibern nur an Privatkunden vergeben wird. Hier hätte bereits jemand vor Dir mit dieser IP-Adresse einen Mailserver zum Versenden von Spam-Mails betrieben haben können. Wahrscheinlicher wäre es, dass ein leichtsinniger Nutzer auf seinem PC Malware eingefangen hat, die über Mails versucht sich weiter zu verbreiten. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass versendetes E-Mails von einem Mail-Server mit „privater“ IP-Adresse von den großen E-Mail-Anbietern wie GMX, Google Mail oder Microsoft beim Empfang nicht akzeptiert und abgelehnt werden.

Rechenzentrumsbetreiber passen auf

Das kann natürlich bei professionellen Rechenzentren ebenso passieren. Die Hürden sind hier aber deutlich höher und da die IP-Adressen hier nicht wie bei privaten Internetanschlüssen wechseln, ist es auch einfacher Störenfriede zu identifizieren. Die Rechenzentrumsbetreiber bzw. die Hoster überwachen beziehungsweise limitieren ebenfalls den Mailversand für deren Kunden, denn wenn ein kleines Unternehmen mit einem kleinem Web- und Mailhosting auf einmal anfängt hunderttausende Mails zu verschicken wird dies sehr schnell unterbunden und mit diesem Unternehmen gesprochen, warum diese Mails verschickt werden. Meist ist dies der Fall wenn die Zugangsdaten leicht zu knacken waren oder in die falschen Hände gelangt sind.

Geschäftskundenanschluss wäre eine Alternative

Jeder Internet-Provider bietet seinen Kunden auch Geschäftskundenanschlüsse an, die den Vorteil einer festen IP-Adresse bieten. Preislich sind diese Pi mal Daumen nur 5 Prozent teurer als ein privater DSL-Anschluss. Im günstigsten DSL-Geschäftskundenanschluss, den ich gefunden habe, machte dies etwa 1,70 Euro aus. Zugrunde gelegt habe ich dabei die erhöhten Preise die abgerechnet werden, wenn der Vertrag verlängert wird.

Beim Privatkundenanschluss lässt es sich leicht nach der Mindestvertragslaufzeit wechseln. Legt man dann die Wechsler-Preise zugrunde, sofern man hier nicht für zu bequem ist, ist ein Privatkundenanschluss im Vergleich zum Geschäftskundenanschluss fast nur halb so teuer. Zieht man dann aber noch in Betracht, dass ein Webhosting-Paket mit E-Mailpostfächern schon um die 2 Euro monatlich angeboten wird, lohnt sich der Aufwand nicht. Hinzu kommt noch die eigene Zeit die für die Mailadministration auf seinem Heimserver benötigt wird.

Christopher Piontek: Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

Zeige Kommentare (2)

  • Hallo Herr Piontek,
    ich habe früher schon einmal Ihrem Blog gelegentlich beigewohnt. Dieses Blog kam und kommt unaufgeregt und sehr informativ daher. Publizieren Sie hier noch regelmäßig? Dieser Beitrag ist schon über ein halbes Jahr alt, und ich hoffe, dass es noch lange am Leben bleibt.
    In letzter Zeit bin ich zunehmend enttäuschter von den professionellen Suchmaschinen, da die Auswahl immer mehr zu den sehr angepassten Betreibern verschoben wird und kleinere informativere Angebote unsichtbarer werden.

    In Ihrem Artikel betrachten Sie hauptsächlich die betriebswirtschaftliche Seite beim Betreiben eines eigenen Mail-Servers. Man sollte sich so etwas sicherlich nur antun, wenn man sich für die Technik und das Konfigurieren leidenschaftlich interessiert. Ansonsten läuft man auch Gefahr, kompromittiert zu werden, so dass zahlreicher Spam über den eigenen Server abgewickelt werden.

    Bei wechselnden IP-Adressen käme noch ein Vorschalten von dynDNS in Frage. Mit der möglichen Folge, dass die Emails dann bei einem nicht-autorisierten Empfänger landen können, sofern der Server mal aus technischen Gründen nicht am Netz ist.

    Alles vage zu realisieren, aber zum Spaß für das Vertiefen von Kenntnissen doch einmal eine schöne Herausforderung.

    OscarTheFish(p@k)

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