Der Umkehradapter macht’s möglich
Bestellt wurde ein Umkehradapter, mit dem es möglich ist, das Objektiv „falsch herum“ an der Kamera anzubringen und so den Abbildungsmaßstab erheblich zur vergrößern. Diese Umkehradapter, oder auch Retroadapter, gibt es in verschiedenen Gewindegrößen, somit kann solch ein Adapter mit fast allen Objektiven genutzt werden. Ich bestellte den Adapter mit 58mm Größe, passend für mein EF-S 18-55mm Objektiv.
Christopher und ich testeten den Adapter nach seiner Ankunft zusammen aus. Der erste Eindruck: sehr stabil! Der Umkehradapter besteht aus Metall und scheint ziemlich unempfindlich gegen spontane Besuche auf dem Fußboden zu sein (sehr gut für Tollpatsche wie mich!). Jetzt tauchte bei uns die erste große Frage auf: Wie wird das Objektiv am Adapter angebracht? Wird es einfach draufgesteckt bzw. draufgeschoben? Dies schien zunächst zu funktionieren, allerdings wurde uns nach kurzer Zeit klar, dass die Angelegenheit ziemlich instabil zu sein schien. Nach ein paar kleineren Recherchen meinerseits blinkte das Lichtlein in unseren Köpfen auf und wir schraubten den Adapter am Objektiv an. Wozu sonst dient auch das Filtergewinde des Objektivs?
Mechanik außer Kraft
Nachdem der Adapter nun fest angebracht war, konnten wir endlich loslegen. Fotografiert wird im M-, AV oder TV-Modus. Wir entschieden uns für den M-Modus. Bevor das Objektiv mit dem Adapter genutzt wird, muss die Blende eingestellt werden. Denn es gibt einen Aspekt, der auf jeden Fall bedacht werden muss: Die gesamte Mechanik des Objektivs wird durch das umgekehrte Anbringen an der Kamera außer Kraft gesetzt. Es gibt keinen automatischen Fokus und auch die Blende kann nicht eingestellt werden. Die ausgeschaltete Mechanik stellt prinzipiell kein Manko dar, denn man muss einfach dazu bereit sein, sich Zeit zu nehmen um sich an das Fotografieren mit umgekehrtem Objektiv zu gewöhnen.
Das erste Gefühl beim Fotografieren ist ein wenig ungewohnt: Man kommt sehr nah an das Objekt der Begierde heran und muss wirklich aufpassen, dass man nirgendwo mit dem Objektiv anstößt. Hier empfiehlt sich auch die Nutzung eines Protection Rings und eines Schutzfilters, um die Linse nicht zu beschädigen.
Die Schärfe des Motivs wird durch die Entfernung zum Objekt bestimmt. Ein Stativ ist auf jeden Fall zu empfehlen, da es oft auf den kleinsten Millimeter ankommt, wenn man ein scharfes Bild machen möchte. Ebenfalls wichtig ist ausreichend Licht. Wenn die Fotos nicht im direkten Tageslicht aufgenommen werden, sollte der Blitz genutzt werden, um ein scharfes Ergebnis zu erzielen.
Mein Fazit
Wer einen Einstieg in die Makrofotografie sucht und nicht sofort ein paar hundert Euro für ein Objektiv in die Hand nehmen möchte, sollte sich diesen Umkehradapter mal anschauen. Insgesamt ist es wirklich erstaunlich, welch tolle Ergebnisse sich mithilfe des Umkehradapters und des oft schlecht geredeten Standardobjektivs erzielen lassen. Es macht Spaß, damit zu fotografieren und bietet einen tollen Vorgeschmack auf die Fotografie mit Makro-Objektiven. Ich hatte viel Spaß, diesen Adapter zu testen und werde ihn zukünftig sicherlich öfter nutzen.
Über den Preis kann keinesfalls gemeckert werden, eine günstigere Alternative zu einem Makro-Objektiv gibt es sicher nicht. Voraussetzung ist, dass man Zeit und Lust hat, sich mit seiner Kamera auseinanderzusetzen, und, dass man sich im Klaren darüber ist, das nicht auf Anhieb perfekte Aufnahmen gemacht werden können. Ich denke aber, ich bin nicht allein mit der Ansicht, dass es genau dieses „Ausprobieren“ ist, das den Reiz an der Fotografie ausmacht.
Insgesamt auf jeden Fall eine Kaufempfehlung meinerseits!
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Echt tollter Beitrag!
Ich selbst bin auch Hobbyfotografin und liebe diese Makroaufnahmen!
Super schöne Bilder hast du da =)
Bin echt neidisch auf das tolle Objektiv :P
Yvonne!
Vielen Dank Yvonne! :)
Mit dem Adapter kann man auf jeden Fall schon super Ergebnisse erzielen, ich bin mal gespannt wie die Fotos dann erst mit einem richtigen Makroobjektiv werden :D
Liebe Grüße
Vanessa