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Buchrezension: Das System von Karl Olsberg – Ein Thriller überzeugt mit technischem Fachwissen.

Auf Bitpage habe ich vor kurzem angefangen auch Bücher zu rezensieren. Statt aber nur reine Fachbücher unter die Lupe zu nehmen, möchte ich auch Romane aufgreifen, dessen Fokus auf Technologie setzen. Zu dieser Art von Romanen gehört auch der Thriller „Das System“ von Karl Olsberg. Hier ist künstliche Intelligenz in Kombination mit Grid Computing der Themenschwerpunkt und wird von einer Geschichten mit wechselseitigen Höhen und Tiefen im Spannungsbogen begleitet.

Worum es geht – ohne zu spoilern

Mark Helius ist Vorstandsvorsitzender der Distributed Intelligent AG, die sich mit Berechnungen auf verteilten (Computer-)Systemen (Grid Computing) beschäftigt. Seine Softwarefirma in Hamburg braucht neues Venutre Kapital und steht kurz vor der Präsentation einer Weltneuheit: DINA, das erste intelligente Kommunikationssystem dass mit natürlicher Sprache bedient werden kann, soll den Investoren im Aufsichtsrat vorgestellt werden. Leider macht DINA unerklärliche Fehler und aus der Präsentation wird ein Fiasko.

Mark Helius steht  vor den Trümmern seiner Existenz. Die Investoren wollen ihn feuern, privat ist er überschuldet und seine oberflächliche Frau wirft ihm Versagen vor. Da wird auch noch sein Freund und Mitgründer Ludger Hamacher ermordet. Alle Indizien belasten Mark. Während er verzweifelt versucht, seine Unschuld zu beweisen, treten überall auf der Welt Computerfehler auf. Aber was hat das mit ihm zu tun? Bedrohen Cyber-Terroristen die Welt?

Spannend, Zeitlos und regt zum Nachdenken an

Das Buch zeigt – wie sollte es anders sein – wie abhängig die Menschheit von Technologie geworden ist. Unbedingt schlimm finde ich das nicht. Wir sollten uns nur nicht von der Technologie beherrschen lassen. Genau das Gegenteil tritt aber in „das System“ ein. Wieder einmal wurde mir klar, dass in unserer Welt kein Platz für Romantik ist. Der größte Teil der Menschen bzw. der Einflussreichste interessiert sich nur für Macht und Geld. Wir behandeln unsere Welt als wenn wir „jederzeit auf den Mars“ umsiedeln könnten. Dennoch kommt es zu einem interessanten Ende bei Karl Olsbergs Geschichte.

Schade nur, dass die vielen kleinen Unterkapitel zu kurz geraten sind und oft einen Cliffhanger beinhalten. Die vielen Geschichtsfäden, die hinterher wieder zu einem Faden zusammen laufen, wirken so sehr sprung und der Leser wird nur allzu häufig aus den separaten Geschichtsfäden herausgeworfen. Da verliert man schon einmal den Überblick „wo man gerade ist“.

Drei Jahre später kam Stuxnet

Der Thriller „das System“ ist zwar schon älter, interessant ist aber der Fakt, dass er drei Jahre vor dem Erscheinen von Stuxnet veröffentlicht wurde. Die wunderbare Relevanz zum Buch wird sehr deutlich, wenn erst einmal einer der Geheimnisse der Geschichte gelüftet ist, warum auf der Welt so viele Computerfehler auf einmal passieren.

Neben der vielen technischen Details, die ausgesprochen authentisch und sehr gut recherchiert sind, baut Olsberg auch noch eine Liebesromanze in den Thriller ein. Zu Anfang des Buches wäre das für den Leser nicht vorstellbar gewesen.

Fazit

Für Technikaffine ist das Buch „Das System“ ein Wochenende mit spannendem Lesevergnügen. Gerade wer die Hintergründe versteht, dürfte faziniert davon sein. Ich persönlich fand das Nachwort von Karl Olsberg zum Thema neuronale Netze und dem Wachstum von Computern in unserem Leben sehr gelungen. Der Autor weiß wovon er spricht, schließlich hat er auf dem Themengebiet der neuronalen Netze promoviert. Das Fachwissen hilft ihm die Geschichte so realitätsnah und authentisch zu schreiben, dass man sich beim Lesen schon Gedanken macht, wo wir Menschen überall unser Leben der Technik anvertrauen.

Und er hat Recht: Die Erschaffung künstlicher Intelligenz sollten wir nicht mehr als unmöglich betrachten. Es ist wahrscheinlich, dass sie Teil unserer Zukunft wird. Dennoch würde uns jeder als verrückt bezeichnen, wenn wir heute behaupten würden, dass ein Computer absichtlich mit den niedersten Beweggründen gegen die Menschheit handelt.

Christopher Piontek: Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

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  • Das Thema "Maschinelles Lernen" fasziniert mich auch, vor allem aus der historischen Perspektive, wie sie Jack Ma in seinem Vorträgen oft beschreibt. Also als grosse Veränderung der Technologie unserer Gesellschaft. So wie damals das Auto das Pferd ablöste. Oder Strom den Dampf. Von dem her kann ich die Faszination des Autors für das Thema nachvollziehen. Herzlichen Dank für die Review.

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