Achim Hepp und Gerhard Schröder haben dieses Jahr das erste Barcamp zum Thema Mode und Technik ins Leben gerufen: das FashionTechCamp. Thema war alles Technisches was sich am Körper tragen lässt oder damit zu tun hatte: Virtual Reality Brillen, Smartwatches, Quantified Self und natürlich auch welche Technik wir uns in Kleidungsstücken in der Zukunft vorstellen können. Veranstaltungsort war das grandiose UnPerfekthaus in Essen. Mit rund 30 Teilnehmer und tollen Sessions war es ein gelungener Start für das FashionTechCamp am 20.06.2015, obwohl es genug Konkurrenz wie die ExtraSchicht in Essen hatte und mitten im Sommer lag. Aber irgendwohin muss der Termin gelegt werden.
Smartwatches – eine unendliche Auswahl
Die Smartwatches sind im Kommen und jedes Technologie-Unternehmen möchte sich auf diesem Gebiet versuchen, um den neuen Markt zu erschließen. Eine riesige Auswahl gibt es derzeit: Von Samsung Galaxy Gear bis hin zur jüngst vorgestellten Apple Watch. Ich persönlich hatte mich dem Thema immer nur kurz mal gewidmet, wie z.B. auf der IFA 2013. Einen Testbericht gab es auf Bitpage bisher nur von meinem Co-Blogger Alfio. Daher fand ich es umso spannender, dass Torsten Schmitt aka Pixelaffe eine breite Auswahl an Smartwatches mitgebracht und eine Hands-On Session veranstaltet hat. Dabei waren die Smartwatches Basis Peak, Garmin Fenix 3, Martian Notifier und Withings Activité Pop. Die vielen Smartwatches hatten sich bei Torsten für Testberichte für Mobilegeeks angesammelt, wo er auch eine Marktübersicht erstellt hat. Die Motorola Moto 360, Apple Watch und eine Samsung Gear waren ebenfalls mit dabei.
Am Besten hat mir hier die Motorola Moto 360 gefallen, die mich mit ihrem runden Design, dem stilvollen Dock – der per Induktion die Uhr lädt – und als Betriebssytem Android Wear hat, rundum überzeugt hat. Die Garmin Fenix 3 fand ich vom Design und Größe auch sehr hübsch, hat mich aber in Sachen Software und sonstiger Hardware wenig überzeugt. Dafür ist sie mit zur Zeit ca. 450€ auch zu teuer. Konsenz der Session war es, dass nicht die beste Smartwatch gibt, sondern für jede Art von Bedürfnis eine Empfehlung gibt. Eine eierlegende Wollmilchsau gibt es (noch?) nicht.
Apple Watch kaufen oder nicht?
Eine Extra-Session wurde der Apple Watch gewidmet. Kauft man sich eine Apple Watch oder nicht? Hardwaremässig und was die Software angeht, liegt sie den aktuellen Smartwatches der Mitbewerber hinterher. Zu dem Ergebnis kamen wir in der Session. Der Preis für die Uhr ist auch meilenweit zu hoch. Sogar für viele Apple-Fans. Uns ist natürlich klar, dass Apple hier ein Premiumpunkt schaffen will bzw. geschafft hat. Seitens der Software könnte es aber auch in Zukunft noch interessant werden. Auch Apple Pay und mit der Apple Watch zu bezahlen wird noch ein Thema werden. Momentan spricht aber nicht viel dafür eine Apple Watch zu kaufen.
Quantified Self
Wir haben über unsere Erfahrungen gesprochen, was wir bei uns „tracken“ und was wir mit diesen Daten anfangen. Dabei haben die Teilnehmer allesamt ihre Schritte und einige ihren Schlaf bspw. mit Sleep as Android oder Sleep Better aufgezeichnet. Interessant auch, dass einige Teilnehmer mit der Withings Smart Body Analyser Waage ihr Gewicht verfolgen und sogar twittern. Einige spornen die Fitness-Apps sogar in soweit an, dass sie noch einmal los ziehen, um ihr Tagesziel zu erreichen.
Interessant war auch die App Streaks für iOS, die einen täglich an die selbst gesteckten Ziele erinnert, wie z.B. Schreibtisch 10 Minuten aufräumen, seine Online-Leselist um 10 Minuten verkleinern oder was einem selbst sonst noch so an täglich erreichbaren Zielen einfällt.
Virtual Reality mit dem Holobuilder
Zu Gast beim Barcamp waren auch die Jungs von Holobuilder, einem kostenlosem Online-Tool zur Gestaltung von virtuellen 360 Grad-Umgebungen, wie man sie von Google StreetView kennt. Wir alle konnten einmal Googles Cardboard (gibt es übrigens auch in „günstig“ von Pearl) ausprobieren und den Jungs beim „Holobuilden“ einmal über die Schulter schauen. Über Twitter verfolge ich mal wie es mit Holobuilder weiter geht. Die Jungs haben schon einen Investor. Mal sehen wo da die Zukunft hingeht.
Fazit
Das war ein tolles erstes FashionTechCamp mit interessanten Sessions. Für die Zukunft wäre es auch schön, wenn hier mehr Mode- und Beaty-Blogger dran teilnehmen. Was quasi bei Rock the Blog zur CeBIT an Tech- und Mode-Bloggern zu gegen war, würde ich mir auch für das nächste FashionTechCamp wünschen. Mich würde hier vor allem die Sicht aus der Modewelt interessieren, was von den technischen Neuerungen für Nicht-Geeks annehmbar in Design und Funktionalität ist. Vielleicht wäre dann die Apple Watch in unseren Session in der Bewertung besser weggekommen. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Achim und Gerhard, die das FashionTechCamp organisiert haben. Einen weiteren Erfahrungsbericht findet ihr bei Holger auf Medium.