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Google soll seinen Algorithmus offen legen

Der SPD-Politiker Heiko Maas hat in einem Interview mit der Financial Times gefordert, dass Google seinen Suchalgorithmus offen legen soll. Google verhandelt seit längerem mit der EU-Kommission über die Darstellungen der hauseigenen Angebote in den Suchergebnissen. Desöfteren wurde bemängelt, dass bspw. Google Flights oder Google Shopping vor den Angeboten von bspw. Fluege.de oder Geizhals in den Suchergebnissen angezeigt werden. Dies verschafft Google einen enormen Wettbewerbsvorteil und sagen wir ganz klar: Google hält ein Informationsmonopol.

Google wird seinen Algorithmus niemals offen legen

Selbst wenn es Europa Google auferlegen würde, seinen Suchalgorithmus „transparent“ zugänglich zu machen, würde der Konzern niemals sein Steckenpferd preis geben. Eher würde der geheime Suchalgorithmus ausgelagert werden. Vielleicht ist dies ja technisch schon der Fall. So gut kenne ich Googles technische Infrastruktur nicht.

Informationsmonopol

Unabhängig von der absurden Forderungen Googles Suchalgorithmus offenzulegen, finde ich es sehr gut, dass die Google Suche Aufmerksamkeit bekommt. Die Webseite, die nicht im Google Index gelistet ist, existiert quasi nicht im Web. Selbst Bitpage ist bekommt seine Besucher zu 80 bis 90 Prozent über Google. Vielen Webseiten dürfte es ähnlich gehen. BMW ist vor einigen Jahren mal wegen Verstoß gegen die Google Richtlinien aus dem Google Index geflogen und wurde nicht mehr in den Google Suchergebnissen angezeigt.
Das bedeutet für viele Unternehmen eine wirtschaftliche Abhänigkeit von Google. Gerade das Online-Shopping und vor allem aber auch das journalistische Angebot im Internet, sind Google ausgeliefert.

Google Richtlinien sind O.K.

In meinen Augen sind die Google Richtlinien in Ordnung und dienen vor allem den Nutzer. Würde Google aber beispielsweise eine Gebühr für die Indexierung der eigenen Webseite beanspruchen, würden wir Webmaster sie zahlen. Mit viel Gemecker, aber letzendlich würden wir Google Geld geben, um unseren Besucherstrom nicht zu verlieren. Es wäre auch gar nicht mal so abwägig Google Geld dafür zu geben, immerhin entstehen durch die Indexierung des Internets erhebliche Kosten. Diese finanziert Google gott sei Dank quer durch das Werbeangebot und anderen kostenpflichtigen Diensten des Suchmaschinenriesen.

Was ist die Lösung?

Es gibt viele Vorschläge bzw. Gedanken, dem Google Informationsmonopol Einhalt zu gebieten. Von einer staatlichen Kontrolle halte ich nicht viel. Zu schnelllebig ist das Internet, als das Google mit staatlicher Absegnung darauf zeitnah reagieren könnte. Ich würde mir eine Subventionierung von Bing und anderen Suchmaschinen eher als Lösung vorstellen. Es muss mehr Wettbewerb her. Einfach Bing zu benutzen ist natürlich erstmal keine gute Lösung. Die Suchergebnisse sind teilweise wirklich sehr schlecht. Hier muss Microsoft nachbessern. Am Besten sofort.
Was meint Ihr?`Seid Ihr Euch dem Informationsmonopol bewusst? Nutzt Ihr Bing? Bevorzug Ihr eine andere Lösung oder ist in Euren Augen vielleicht sogar alles in Ordnung?

 

 

Christopher Piontek: Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

Zeige Kommentare (2)

  • Diese Forderung zeigt nur wieder die Inkompetenz unserer Minister, wenn es um Themen des Internets geht. Keine Firma gibt seinen Wettbewerbsvorteil ohne Weiteres heraus. Genau so könnte man von Cola verlangen, die geheime Rezeptur zu veröffentlichen, weil die Konkurrenz einen Nachteil sieht. Würde der Konzern sicher machen.. :-D

    Selbst wenn es rechtliche Urteile dazu geben würde, könnte Google den technischen Vorgang so kompliziert veröffentlichen, dass es Jahre dauern würde, die eigentliche Funktionsweise des Algorhtytmus zu verstehen. Immerhin reden wir hier über mehr als 1.000.000 Zeilen im Quellcode.

  • Dank komplexen Algorithmen von Google bekommt man jetzt am meisten "richtige" Webseiten in TOP10 und gute Suchergebnisse.
    Wenn Google diese Algorithmen für eine Behörde freigibt, und diese Informationen zufällig in einem SEO cummunity oder im Netz auftauchen (man weiß ja nie, ob ein Hacker zu dieser Information kommt), wird es vermutlich für SEOs und (das schlimmste) für Black-SEOs deutlich einfacher TOP10 von Google durch Manipulationen nach eigenen Wünschen anzupassen. Für Benutzer von Google ist es natürlich vom Nachteil.

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