Für mich persönlich ist der Release von einer neuen Ubuntu-Version immer etwas spannendes. Der Grund dafür ist einfach: Seit einigen Jahren ist das Betriebssystem auf meinem Desktop Standard. Windows wird nur noch eingeschalten, wenn ich es unbedingt für Audio-Bearbeitung oder spezielle Tools benötige. Heute ist wieder einmal so ein spannender Tag: Ubuntu 15.04 ist erschienen. Die neue Version steht bereits als Iso-Download zur Verfügung und wird Nutzern, die eine Benachrichtigung bei jedem neuen Update eingestellt haben, automatisch angezeigt. Das sollte in den nächsten 24 bis 48 Stunden passieren. Ansonsten kann auch manuell mit dem Befehl „sudo do-release-upgrade“ nach dem Upgrade im Terminal gesucht werden.
Veränderungen gibt es vor allem unter der Haube
Die Änderungen bei Ubuntu 15.04 sind für die meisten Nutzer nicht zu sehen und dennoch sehr bahnbrechend. So wurde unter anderem das Init-System Upstart, eine Eigenentwicklung von Ubuntu, durch SystemD. Diese Änderung soll besonders die Boot-Zeiten verkürzen und das System schneller machen. Dabei dürfte es sich aber lediglich um kleinere Zeiten halten. Weiterhin ist das Init-System besonders für Administratoren interessant, da sich damit einige Befehle ändern. Upstart ist noch als Fallback integriert. Der Desktop Unity steht in Version 7.3 zur Verfügung. Darin wurden einige kleinere Veränderungen zur Verfügung. So gibt es viele Bugfixes, die dafür sorgen, dass der Unity-Desktop stabiler und flüssiger läuft. Weiterhin werden die Menüs jetzt immer angezeigt. Sie sind quasi ans Fenster angeheftet. Diese Menüs können auch deaktiviert werden, sodass sie in klassischer Manier oben an der Statusleiste angezeigt werden können. Dabei können bei den lokalen Menüs auch verschiedene Anzeigeoptionen gewählt werden. Weiterhin wurden Probleme mit dem NVidia-Treiber behoben. Dabei kam es teilweise dazu, dass Fenster komplett schwarz waren.
Diverse Software-Updates und ein aktueller Kernel
In Ubuntu 15.04 sind weiterhin wieder viele Software-Updates enthalten. So ist der Linux-Kernel 3.19.3 enthalten, der zusätzliche Treiber unterstützt. Weiterhin wurden Rhythmbox und der Videoplayer Totem-Video in das System mit eingebunden. Auch die neusten Versionen von Firefox und Thunderbird sind enthalten. Auch in die Version geschafft hat es ein neuer Bildschirm-Hintergrund, der einen Designwechsel bei Ubuntu andeutet. Besonders für Entwickler interessant ist Ubuntu Make. Dabei handelt es sich um ein Tool für Entwickler, das diverse Programme für die einfachere Entwicklung von Programmen ermöglicht. Dabei werden auch Web-Developer Programme zur Verfügung gestellt.
Ein Update vor allem für Entwickler
Zwar werfen große Technikmagazine wie etwa Chip dem Update vor, dass Ubuntu damit um Jahre zurück geworfen wird gegenüber den anderen Systemen wie Windows 10, ich sehe das jedoch nicht so. Das was Canonical hier im Hintergrund vorbereitet ist die Zukunft des Systems. Die Entwicklertools, sowie die diversen Änderungen im Hintergrund zeigen: Canonical bereitet das System auf den nächsten großen Schritt vor. Dieser wird Unity 8 heißen. Dabei soll es sich um eine Art Universal-Oberfläche handeln. Dabei soll endlich Convergence mitbringen. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem eine Oberfläche sich je nach Bildschirmgröße anpasst. Ein ähnliches Konzept hat auch Windows 10. Empfehlen würde ich Ubuntu 15.04 jedem, der aktuell schon Ubuntu nutzt sowie auch Nutzern von Windows XP, die gern auf ein sicheres System wechseln wollen. Weiterhin lohnt es sich auch für Nutzer, die generell mal etwas Alternatives zu Windows probieren wollen. Hier geht’s zum Download!
Zeige Kommentare (2)
Hallo Christoph,
auch zu meinem bevorzugt eingesetzten Betriebssystem gehört seit etwa 5 Monaten Ubuntu, aktuell (noch) in der Version 14.04 - aber angeregt durch diesen Beitrag werde ich mich (nach einer Sicherung des Gesamtsystems) an ein Upgrade setzen.
Windows verwende ich nur in virtuellen Umgebungen für verschiedene Tools, für die ich noch keine passende Alternative gefunden habe.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
wünscht Stefan
Hallo Christoph,
vor langer Zeit habe ich schon einmal mit einem unix-basierten OS gearbeitet, mich dann aber aus praktischen Gründen voll auf Windows eingeschossen.
Ab und an kam dann die Idee, es doch wieder einmal mit Linux o.ä. zu probieren aber so richtig konnte mich die Anwendersoftware nicht begeistern.
Inzwischen sind auch die Hardwareanforderungen um einiges gewachsen. Es wird sich vermutlich nicht jeder XP-Rechner für einen Umstieg auf die neue Ubuntu-Version eignen.
Ich habe noch so einen Kandidaten in Reserve und werde das ausprobieren. Der Desktop gefällt mir schon einmal recht gut.
Viele Grüße
Wolle