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Digitalradio-Reichweite steigt auf über 10 Prozent

Digitalradio ist offenbar in Deutschland angekommen. Das zeigen die neusten Zahlen einer Umfrage von TNT Infratest. Die Verbreitung ist im letzten Jahr um drei Prozent auf über zehn Prozent gestiegen. Somit ist die Verbreitung der Endgeräte um 33 und die Nutzung von Digitalradio um 38 Prozent gestiegen. Die Zahlen zeigen nicht nur, dass Digitalradio angekommen ist, sondern offenbar mittlerweile auch ein wichtiger Wachstumsmotor in dem Verkauf von Elektrogeräten ist. 

Fast 2 Millionen Menschen hören Digitalradio bereits im Auto

Nach den neusten Zahlen sind demnach derzeit insgesamt fünf Millionen Geräte in den Haushalten sowie in Autos zu finden. In letzterer Kategorie befinden sich derzeit, so zeigen die Zahlen, 1,9 Millionen Endgeräte. Besonders hier dürfte das Digitalradio in der Zukunft seine Stärken ausspielen, denn es ist wesentlich weniger störanfällig als der normale UKW Empfang. Neben der Anzahl der Endgeräte ist auch die Zahl der Nutzer interessant. Laut der Umfrage nutzen derzeit rund 7,9 Millionen Menschen aktiv DAB+. Ebenso interessant: Ein guter Teil der Nutzer ist aus der Zielgruppe 14-29. Während hier UKW zu kämpfen hat diese Zielgruppe zu erreichen, so ist der Empfangsweg DAB+ bei Jugendlichen überdurchschnittlich beliebt.

Der weitere Ausbau geht voran

Die Zahlen für DAB+ überzeugen. Leider ist das Digitalradio aber derzeit noch nicht in allen Regionen Deutschlands empfang. Deswegen  muss der Ausbau noch weiter gehen. Bis Dezember 2016 soll der vorläufige Endausbau mit 110 Sendestationen für den Bundesmuxx, also die bundesweiten Programme, erreicht sein. Bis Ende 2015 werden dabei noch 80 Stationen erreicht. Die ersten Senderorte wurden dabei Anfang September in diesem Jahr aufgeschalten. Im kommenden Jahr sollen dann Mitte des Jahres 97 Sendestationen und Ende des Jahres besagte 110 Sendestationen erreicht sein. Allerdings ist anschließend damit zu rechnen, dass noch einige Füllsender aufgeschaltet werden um möglichen schlechten Empfang in einigen Regionen zu beseitigen.

Einige Sender setzen ausschließlich auf Digitalradio

Der Digitalradio-Erfolg war eigentlich schon etwas früher abzusehen. So kündigte Klassik Radio Anfang September an einige UKW Radiostationen vom Netz zu nehmen und mehr und mehr in die digitale Verbreitung über DAB+ und Webradio zu wechseln. Außerdem gibt es bereits mit Schlagerparadies, AbsolutRelax und einigen weiteren Sendern Programme, die terrestrisch ausschließlich über Digitalradio empfangbar sind. Interessant dürfte sein, ob in Zukunft der von vielen heraufbeschworene zweite Bundesmuxx startet, der noch eine größere Programmvielfalt ermöglichen würde. Das wäre sicherlich für viele ein Grund sich auch so einen Empfänger zuzulegen.

Christoph Till:
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