Was ist das Problem?
Das Problem in den Augen der Telekom ist die immer weiter wachsende Datenvolumina der Internet-Nutzer. Internetdienstleister wie Spotify (Musikstreaming), Maxdome, WatchEver (beides Video-Streaming-Portale) oder Amazons MP3-Verkauf sowie natürlich YouTube und sonstige große Downloads über das Internet erzeugen einen gewaltigen Datentraffic, dem die Internet-Provider mit Ausbau des Netzes entgegnen müssen. Dies kostet lautet der Telekom Milliarden.
Aber warum gibt es solche Überlegungen? Wie alle Netzbetreiber steht auch die Telekom vor einer großen Herausforderung: Auf der einen Seite wächst das Datenvolumen exponentiell. Die Netze müssen also massiv ausgebaut werden und das kostet Milliarden. Auf der anderen Seite kennen die Telekommunikationspreise seit Jahren nur eine Richtung: abwärts und das rasant.
Wie man dem Statement der Telekom entnehmen kann, können die Investitionen nicht direkt über den Preis geregelt werden, sondern man kürzt einfach die Leistung. Das kennen wir bereits aus der hartumkämpfden Lebensmittel-Branche: Hier bleibt der Preis häufig der Gleiche, aber Inhalt der Packung wird weniger, während die Packungen größer werden, um den Kunden in die Irre zu führen. Nun denn immerhin kennen wir die Volumenbegrenzung bereits aus dem Mobilfunk. Wir sind also schon mal “vorgewärmt” auf diese eventuell anstehende Änderung der Telekom.
Warum ist das ein Angriff auf die Netzneutralität und was ist das eigentlich?
Netzneutralität heißt vereinfacht ausgedrückt, dass einmal Zugang zum Internet bezahlt, dieser auch uneingeschränkt ohne Haken und Ösen gewährleistet sein muss. Das gilt für den Kunden, der ins Netz geht, sowie für die anderen Datenverbindungen zum Kunden hin.
Durch die Beschränkung des Datenvolumens ist die Verletzung der Netzneutralität klar gegeben, da der Nutzer nur noch auf ISDN-Niveau surfen würde mit 384 Kilobit/s und keine Streaming- oder Downloadangebote mehr wahrnehmen kann. Die Netzneutralität soll verhindern, dass sich im Internet-Zugangs-Geschäft ein Monopol bildet, dass Arcor – Gott sei Dank – früher in Deutschland verhindert hat.
Inzwischen gibt es genügend Wettbewerb, da auch die Kabelanschluss-Anbieter wie Unitymedia, Kabel Deutschland oder Kabel Baden-Württemberg über das Kabelnetz Zugriffs auf Internet anbieten. Sehr schnell sogar mit bis zu 128 Megabit/s und sehr günstig ab teilweise 15€ im Monat.
via Caschy und Mobilegeeks