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Jagd nach den KinoX.to-Betreibern

KinoX.to dürfte für die meisten Cineasten ein Begriff sein. Die Plattform trat kurzerhand als Nachfolger für Kino.to an und bietet Links zu Videostreaming-Seiten an. Urheberrechtlich geschützte Filme und Serien können so kostenlos online angeschaut werden. Heute wurde nach Informationen von Spiegel Online Razzien in vier Bundesländern in Deutschland durchgeführt, um die Betreiber festzunageln. Die Seite KinoX.to rangiert unter den Top 50 der meistbesuchtesten Webseiten Deutschlands.

Razzia nahe Lübbeck

Eine Spezialeinheit stürmte nahe Lübeck ein Wohnhaus, in dem die zwei Drahtzieher von KinoX.to leben. Es handelt sich dabei um zwei Brüder im Alter von 21 und 25 Jahren, die bei ihren Eltern wohnen. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden wirft den Beiden nicht nur gewerbsmäßige Urheberrechtsverletzung und Steuerhinterziehung vor, sondern auch räuberische Erpressung sowie Brandstiftung,

Insgesamt wurden sechs Wohn- und Geschäftsräume der Betreiber in vier Bundesländern durchsucht. Bei einem Zahlungsdienstleister in Berlin sind „Vermögenswerte sichergestellt“ worden, nach Angaben vom Dresdner Oberstaatsanwalt Wolfang Klein. Die beiden Brüder stehen europaweit auf der Fahndungsliste.

Schnelle Kino.to-Nachfolge durch engen Kontakt

Die mutmaßlichen KinoX.to-Betreiber sollen offenbar Kontakt zu den bereits verurteilten Betreibern von Kino.to unterhalten haben. Das erklärt, warum nach der Schließung von Kino.to die Nachfolge-Kopie KinoX.to so schnell online war. Neben KinoX.to sollen die Beschuldigten auch eigene Filehoster wie Freakshare.com und Bitshare.com betrieben haben, auf denen die illegalen Filme und Serien zum Teil gestreamt werden. Mit den Premium-Abo-Modellen für die Filehoster sowie der OnlineWerbung soll es somit zu einer Steuerhinterziehung von mehr als eine Million gekommen sein. Na, dann dürfte der Umsatz bzw. Gewinn ja um einiges höher ausgefallen sein.

Auch Verantwortlich für Mygully.com, Boerse.sx und Movie4k.to

In einer E-Mail an die Mitglieder der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen, kurz GVU, ist die Sprache von KinoX.to als „illegalen“ und „rein kommerziellen“ System. Die GVU hält die Beschuldigten für Betreiber weitere illegalen Angebote – darunter das KinoX.to-Pendant Movie4k.to sowie die Foren Boerse.sx und Mygully.com, über die raubkopierte Spiele, Software, Filme und mehr angeboten werden.

Auf der Webseite von KinoX.to gibt es bereits eine Stellungnahme von den wohl flüchtigen zwei Brüdern. Darin behaupten sie, dass sie nur ein indexierender Dienst seien, wie Google auch. Das aber bei der massenweise Einstellung von illegalen Links nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Betreiber davon keine Kenntnis von den Urheberrechtsverletzungen haben, ist absurd.

 

Christopher Piontek: Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.
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