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Twitch lässt etwaige Neuerungen durchsickern

Durch den von Twitch gepartnerten Kanal Adam_ak hat Twitch einige Pläne an die Öffentlichkeit kommen lassen. Diese erstrecken sich über die gesamte Website.

Twitch ist ein Gaming-Video-Streaming-Dienst, in dem Videospieler ihren Gaming-Content Live parallel zu einem Chat übertragen können.

 

Streamverzögerung:

Da Twitch für Livestreams nicht das RTMP-Protokoll verwendet, ist die Reduzierung der Streamverzögerung von den aktuellen 20-60 Sekunden keine leichte Aufgabe. Viele Leute, haben sich über die Verzögerung beschwert, weil es jede Interaktion mit dem Chat fast völlig zerstört. Es wurde zwar mit der Zeit etwas reduziert, aber am Minimum von 2 Sekunden ist man noch lange nicht angekommen. Die beste Methode, die Verzögerung zu reduzieren, ist, die vorpuffernden Stream-Chunks auf 2 Sekunden zu reduzieren, was im Endeffekt eine Verzögerung von 8-10 Sekunden ergeben würde, da die Streams ja immer noch transkodiert werden müssen. Diese Reduzierung der Stream-Chunks ist aber noch in der experimentellen Phase.
Hauptzielgruppe von Tests niedrigerer Streamverzögerungen sind Streams, in denen Interaktion mit Chat wichtig ist, wie z.B. Streams von Speedruns, Runescape und Minecraft. Esports haben hierbei eine geringere Priorität.

 

Wiederherstellung von VOD-Audios:

Jeder, der versucht hat, Twitch-VODs irgendwie herunterzuladen, wird gemerkt haben, dass das Audio, das im Web-Player nur als gemutet angezeigt wird, in Wahrheit tatsächlich vollkommen entfernt wurde. Dies hat rechtliche Hintergründe, doch das entfernte Audio wird extern gespeichert. Deswegen ist es möglich, dass sobald festgestellt wird, dass ein Teil der Audiospur fälschlicherweise gemutet wurde, diesen Teil wieder vollkommen normal herzustellen. Zusammen mit dem Vorhaben, die momentane Vorgehensweise des Mutens ganzer 30 Minuten auf einmal zu stoppen und über bereits gemutete VODs nochmal drüberzugehen, um sie daraufhin zu überprüfen, bedeutet das, dass eine Menge Audiomaterial von VODs wiederhergestellt werden wird. Dieser Prozess ist zwar extrem Ressourcen-Intensiv, aber in der Planung.

 

Multiple Audiospuren in Streams:

Ein Feature, das vor allem von Esports-Veranstaltungen wie AGDQ gefordert wird, ist die Möglichkeit, für einen Stream mehrere Audiospuren bereit zu stellen. Das würde bedeuten, dass, sobald dieses Vorhaben umgesetzt wird, die Möglichkeit besteht, Livestreams mit Kommentaren in mehreren Sprachen anzubieten. Da hierfür aber noch eine Menge Arbeit bevorsteht, ist nicht 100% sicher, dass dieses Feature auch tatsächlich umgesetzt wird.

 

Änderungen im Chat:

Nicht wenige Leute haben ihr Interesse an einem Moderator-Log kundgetan. Dies wäre ein nützliches Feature, um herauszufinden, ob und welche Mods ihre Macht ausnutzen um z.B. Viewer oder den Streamer zu trollen. Die Priorität für so ein Feature ist allerdings eher niedrig.

Der Hosting-Modus ist eine Funktion, die es Streamern erlaubt, seine gesamten Viewer auf einen anderen Stream zu übertragen. Die Chats beider Streams bleiben hierbei allerdings immer noch getrennt. Der Hosting-Modus ist immer noch in der aktiven Entwicklung; die Option, Chats beider Streams zusammenzuführen, wird in der weiteren Entwicklung in Betracht gezogen.

Ansonsten liegt das Hauptaugenmerk von Twitchs Entwicklerteam momentan auf allgemeiner Stabilität, was eine Menge Ressourcen beansprucht, wie aktive Twitch-User auf jeden Fall bemerkt haben immer noch nicht richtig funktioniert und immer wieder schiefgeht. Doch sobald dort größere Fortschritte gemacht werden, geht es für das Chat-Entwicklerteam auf jeden Fall nach vorne und die oben genannten Punkte werden möglicherweise umgesetzt werden.

 

Tl;dr:

– Die Streamverzögerung wird für mehr Streams auf das Minimum von 2 Sekunden gesenkt werden.
– Das Team, dass sich um die Stummschaltung vom Audio von VODs kümmert, wird vergrößert; die Reaktionszeit bei Anfragen von unangebrachten Stummschaltungen wird sich also verkürzen.
– Stummgeschaltetes Audio von VODs könnte bald in der Länge reduziert werden, was bedeutet, dass Teile ohne Fremd-Audio wiederhergestellt werden könnten.
– Separate Audio-Channel für Streams ist in der Planung.
– Es soll künftig mehr Transparenz bei Planung und Updates der Website durch gepartnerte Channel geben.

Jannis Tenbrink: Student der Medientechnik.
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