Indie-Plattformen sind ein Game-Genre für sich. Zwischen dem, was innerhalb des Indie-Genres vom Bekanntheitsgrad mehr ein Triple A Spiel ist – wie z.B. Super Meat Boy oder FEZ -, findet man auch immer wieder kleine Perlen. Eine davon ist 140.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Passend zum Rhythmus des Elektronik-Soundtracks sollen drei Level überwunden werden. Man kann rollen, springen – während man bei dieser Bewegung zum Dreieck wird – und kleine Kügelchen einfangen, die dann zu Annahmestellen gebracht werden müssen, um im Level weiter fortzufahren. Jedes Mal, wenn dies erfolgreich geschehen ist, wechselt der Beat. Einen Vorgeschmack auf das, was danach kommt, gibt es bereits, sobald der Spieler mit den entsprechenden Wechsel-Kügelchen der Annahmestelle näher kommt.
Hard Mode für Hartgesottene
Der Schwierigkeitsgrad steigt ziemlich linear an, aber bei nur drei Leveln ist das auch schwer zu differenzieren. Die Spielzeit beträgt vielleicht eine Stunde im ersten Durchlauf. Ein „Speedrunner“ schafft es sicher in 10 bis 15 Minuten. Wenn alle Level geschafft sind, schaltet sich ein Hard Mode frei. Bei dem man, wenn man stirbt, wieder zur Levelauswahl zurücktransportiert wird. Es gibt also keine Checkpoints und das gesamte Level ist spiegelverkehrt – das ist aber auch schon alles.
Für das Abschließen eines jeden Levels gibt es ein Steam-Achievement. Die Angabe einer deutschen Tonausgabe ist etwas verwirrend, da es als Ton nur den Soundtrack und keine Sprache gibt. 26 Sprachen zu unterstützen wirkt vor dem Hintergrund eher angeberisch.
Schlicht, aber gut
Visuell ist das Einzige auf Steam erhältliche Spiel vom Publisher Carlsen Games ebenso einfach gehalten, wie das Konzept. Keine 3D-Texturen, keine Tiefe, reine zwei-dimensionale, flache, eckige oder runde, aber (auf Wunsch) hochauflösende Grafiken konzentrieren den Blick des Spielers aufs Wesentliche: Auf das Platforming passend zum Rhythmus. Das scheint nicht immer perfekt zu funktionieren; hin und wieder habe ich das Gefühl, dass man einen Part vielleicht passender hätte anbringen können, aber vielleicht bin das nur ich, und sehr auffällig ist es auf keinen Fall.
Wer auf Rhythmus und/oder Indie-Platformer steht, dem sei der Independent-Games-Festival-Award-Gewinner 140 spätestens zum nächsten Steam-Sale ans Herz gelegt.