Immer wieder spiele ich zwischendurch das für mich bisher beste GPS-Spiel Ingress. Eine Anfängeranleitung hierzu habe ich mal verfasst. Allerdings hat Niantic, eine Division von Google, die verantwortlich ist für das Augmented Reality-Game, zur Zeit Probleme. An bestimmten Stellen, wie z.B. in Hannover, gelingt das Übergeben von Spielmaterial durch fallen lassen nicht: Das Spiel-Item ist weg, bevor es der Mitspieler aufnehmen kann. Es wird vermutet, dass ein Steal-Bot in einigen Ballungsräumen sein Unwesen treibt und die Spieler um die Materialien beklaut.
Keine genaue Stellungnahme von Niantic
Niantic hat sich hierzu nicht ausführlich geäußert. Lediglich ein „Wir arbeiten an dem Problem.“ kam vom wortkargen Suchmaschinenriesen gegenüber Heise Online zurück. Daher könnte es auch möglich sein, dass es sich um einen Fehler im Spiel selbst handelt. Das halte ich allerdings für unwahrscheinlich. Denn Niantic hat für den Zeitraum vom 12. bis 19. Dezember den Cooldown für die Portale zum Hacken von neuen Items von bisher 5 Minuten auf 2 Minuten herabgesetzt. Dadurch kann wesentlich schneller neues Spielmaterial gehackt werden, was für eine Iteminflation sorgt. Damit will Niantic wahrscheinlich den Wert eines Stealbots mindern und denn damit verbundenen Itemverkauf unattraktiv gestalten.
Eine dauerhafte Lösung wäre das aber nicht für das Problem. Es verschafft Niantic aber ein wenig Zeit darauf reagieren zu können.
Hannoveraner Ingress-Spieler haben einen Workaround
Da in Hannover vor allen Dingen gedroppte Items schnell wegkommen, haben die Ingress-Spieler vor Ort ein Verfahren herausgefunden, wie es sich sicher tauschen lässt durch das Fallenlassen von Spielgegenständen. Dabei wird die Verzögerung des Bugs oder Bots von etwa 3 Sekunden ausgenutzt. Das Verfahren funktioniert, wenn der Empfänger in der Detail-Ansicht eines Portals auf das Fallenlassen seines Mitspielers wartet. Verlässt er die Ansicht direkt danach, löst das einen Scan aus, der die Ingresskarte aktualisiert, und der Spieler sieht den fallengelassenen Spielgegenstand sofort und kann ihn aufnehmen, bevor er verschwindet. Auf diesem Weg gelangen dem Heise-Autor Jürgen Schmidt zehn erfolgreiche Übergaben im aktiven Steal-But-Bereich.
Hallo,
vielen Dank für die Aufklärung. Es ist schon erstaunlich, was Entwickler sich zusätzlich einfallen lassen müssen, um illegale Downloads unattraktiv zu machen. Ich möchte nicht wissen, wieviel Ressourcen damit gebunden werden, die man vielleicht sinnvoller nutzen könnte. Und die Nuter der illegalen Downloads verstehe ich erst recht nicht. Das man beim Bäcker für Waren bezahlen muss, versteht jeder, deshalb sollte es normal sein auch für Dienstleistungen und genutze Produkte zu bezahlen.