Gerade geht der Barcamp Samstag in Düsseldorf zu Ende. Während ich diese Zeilen schreibe und wieder Zuhause in der Bielefeld Simulation angelangt bin, besichtigen einige übrig gebliebene Barcamper die Druckerei der Rheinischen Post. Die RP Mediengruppe ist der Gastgeber des ersten Barcamps in Düsseldorf, organisiert von Stefan Evertz. Damit dürfte das Barcamp auch das Erste seiner Art sein, wo sich die digitale Welt auf analogem Territorium trifft. Weil es für einige das erste Mal auf dem Barcamp war, wurde auch verkündet, dass das temporäre Du während des Barcamps gilt. Trotzdem war es ein familiäres, klassisches und gutes Barcamp. Mir hat es gefallen und es gab Einige sehr gute Sessions.
Zeitungsmord
Die Erträglichkeit (er bleibt gerne anonym) hat eine Session über Batmanification, wie er es nennt, gehalten. Ich nenne es Hexenjagd 2.0. In den USA wurde Gamification genutzt, um bspw. Falschparker, Sittenwidrigkeiten und Co. via Social Media und Online Pranger zu jagen. Der Höhepunkt war die Bedrohung der New Yorker Zeitung „The Journal News“, die eine Google Maps-Karte mit allen Bürgern eingezeichnet hat, die eine Handfeuerwaffe besitzen, veröffentlichte. Aufgeführt waren Name und Adresse. Die Zeitung wollte damit eigentlich bei den Leser herausbekommen, ob sie sich nun sicher oder unsicher fühlen, mit dem Wissen, dass ihr Nachbar eine Waffe hat. Das Echo der Waffen-Lobby war eine Hexenjagd auf die Herausgeber, Redakteure und auch Werbeanzeigen-Kunden. Die Redakteure fühlten sich so dermaßen bedroht, dass sie sich in Hotels versteckten und bewaffnete Bodyguards den Sitz der Redaktion schützten.
Blogger Relations – Do’s & Dont’s
Hier hat Torsten Maue über seine Erfahrungen mit Blogger Relations von Unternehmen gesprochen. Als mehrfacher Blog-Besitzer wird er öfters eingeladen. Sein Beispiel ist seine Tätigkeit als Blogger für seinen Reiseblog Euroreiseblog.de. Aus seiner Sicht, müssen einladende Unternehmen darauf achten, dass Blogger vor Ort mit ordentlichem WLAN und Steckdosen versorgt werden. Ebenso soll den Bloggern freigestellt bleiben, ob sie positiv oder negativ über ein Event bloggen. Ich sehe das genauso. Auch kamen wir zu dem Schluss, dass Blogger mit einer hohen Reichweite Geld als Aufwandsentschädigung dafür verlangen dürfen. In der deutschen Blogosphäre beschränkt sich das aber auf wenige Blogs wie bspw. Stadt Bremerhaven oder Mobilegeeks. Was von Unternehmen gar nicht geht, sind bspw. solche Anfragen.
Lockpicking oder Schlösser zerstörungsfrei öffnen
Sehr informativ und aufschlussreich fand ich die Lockpicking-Session von Trish, die Mitglied der Sportfreunde der Sperrtechnik ist (Korrektur: Nicht Mitglied, aber begeistert von dem Verein. :) ) und uns gezeigt hat, wie ein Türschloss funktioniert und wie man es zerstörungsfrei öffnen kann. Ein Einsteigerset für 60€, das Dietriche und Handbuch enthält, kann man sich online bei der SSDev bestellen. Da wird einem schnell auch klar, das handelsübliche Schlösser leicht und von jedem zu öffnen sind. Wer wert auf Sicherheit legt, sollte ein Türschloss in Preisklassen um die 50€ kaufen. Hier ist es nicht mehr so leicht und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich der Einbrecher ein leichteres Schloss sucht.
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Drohne oder tolles Hobby
Ingo Sauer hat uns seinen Quadrocopter, ein DJI Phantom mit GoPro Hero3 Black Edition gezeigt und uns aufgeklärt, wie ein Quadrocopter funktioniert und was beim Fliegen der Drohnen im deutschem Flugraum zu beachten ist. Beim Modellflug ist z.B. gesetzlich eine Haftpflichtversicherung speziell dafür vorgeschrieben. Diese kostet ca. 40€ im Jahr und haftet bei Schäden, die durch einen Unfall mit dem Quadrocopter passieren können. Super interessant ist die Elektronik im DJI Phantom, die das kinderleichte Fliegen ermöglichen. Gyroskope lassen den Quadrocopter wissen, in welcher Lage er sich befindet und wie er entsprechend gegensteuern muss, damit er in der Position in der Luft bleibt. Verfeinert wird dies durch GPS und Luftdruckmesser. Geniale, aber teure Sache. Der DJI Phantom kostet als Fluggerät ca. 480€, die GoPro Black Edition ca. 350€ und die entkoppelnde Video-Aufhängung, die mit Motoren und Lagesensoren die Kamera gerade hält, nochmal ca. 200€. Damit sind wir insgesamt schon bei über 1.000€ für diesen Spass. Für das professionelle, bezahlte Kamera-Fliegen, im Auftrag von Kunden, wird hier zusätzlich auch eine Aufstiegsgenehmigung bzw -lizenz, abhängig je nach Bundesland, benötigt.
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Super Location und Verpflegung
An das gute Essen vom Barcamp Stuttgart kommt zwar keiner ran, aber ein Currywurst-Wagen mit leckerer Berliner Currywurst und verschiedenen Schärfegrade in Scoville, hat gut gesättig. Das Frühstück war ebenfalls lecker und mehr als ausreichend. Es gab auch Bagels, die der deutsche Barcamper dann gerne mit Mett bestrichen hat. Highlight auf der Getränkekarte war für mich und garantiert für viele andere auch der Kultwachmacher Club Mate. Sehr sehr gut hat mir vor allem die Location des Barcamp Düsseldorfs in den Konferenzräumen der Rheinischen Post gefallen. Alle Räume waren mit Beamern und bequemen Konferenzstühlen ausgestattet und in derselben Etage. Die Rheinische Post hat auch ein nettes Abendprogramm geboten: Neben Bier gab es auch eine Rundführung durch die Druckerei auf dem Verlagsgelände. Ich freu mich schon, wenn es eine Fortsetzung des Barcamp Düsseldorf gibt! Eine Lokalzeitung kann ein guter Partner für ein Barcamp sein. Toll!
Danke für dieses kleine „Resümee“! Klingt auf jeden Fall interessant.
Lg, Neo
PS: Ganz dezentes Product Placement im Bild oben… :D
Klasse Videos zum Thema :)
Bitte mehr von solchen tollen Artikeln.
Werde öfter hier vorbeischauen…
Grüße Jan
Netter Artikel, war gerade dabei mich über Lockpicking zu informieren und bin auf den Bericht gestoßen.
Laufen Barcamps immer in der Art ab, bzw. war dies ein Standardprogramm? Finde die Idee ganz interessant und würde gerne vielleicht mal an einem teilnehmen. Sind die regelmäßig in Düsseldorf? Komme nämlich aus der Gegend. :D
Gruß Lukas