Das YotaPhone war im Dezember letzten Jahres in aller Munde. Der russische Hersteller Yota Devices hat damals das erste Smartphone mit einem zweiten Bildschirm mit E-Ink-Technologie vorgestellt. Da E-Ink-Displays nur Strom benötigen, um die Anzeige zu ändern, ist diese Technologie vor allem bei E-Book-Readern beliebt. Diesen Vorteil wollte Yota Devices nutzen, um die Akkulaufzeit zu schonen, denn häufig Schalten wir das „stromfressende“ Display unseres Smartphones häufig wegen der Uhrzeit oder eingegangenen Nachrichten ein. Das Problem damals, weshalb auch „nur“ 12.000 YotaPhones verkauft wurden, war es, dass viele Kleinigkeiten störten. Das – so sieht es auf den ersten Blick aus – könnte sich beim YotaPhone 2 nun ändern. Die Massentauglichkeit könnte in meinen Augen erreicht sein.
Das macht das YotaPhone 2 besser als das Erste
Zu allererst fällt das neue runde Design beim YotaPhone 2 auf. Zuvor war es „kantig“ und schien von den Sony Experia Geräten inspiriert gewesen zu sein. Das E-Ink-Display auf der Rückseite ist beim YotaPhone 2 kein reiner Bildschirm mehr, sondern nun auch ein Touchscreen, wie wir es von Amazons Kindle oder dem Kobo Touch gewöhnt sind. Ich denke, dass dies der springende Punkt ist, der Nutzer mehr mit dem E-Ink-Display anfängen lässt, um aktiv Nachrichten lesen zu können ohne das herkömmliche Touch-Display einzuschalten. Zudem soll das E-Ink Display auch beleuchtet werden können, um nicht länger auf eine externe Lichtquelle angewiesen zu sein.
Das 4,7 Zoll große E-Ink-Display im YotaPhone 2 soll eine Laufzeit von 50 Stunden haben mit dem eingebauten 2.550 mAh Akku. Ein normaler Touchscreen schafft ca. 8 Stunden bei durchgehender Benutzung. Der Akku lässt sich auch drahtlos, wie die elektrische Zahnbürste, aufladen. Der Rest der Hardware hat ebenfalls ein zeitgemäßes Update spendiert bekommen: 5 Zoll AMOLED-Display, Snapdragon 800 Quad-Core-Prozessor mit 2,2 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher, LTE-Konnektivität und NFC-Unterstützung, Android 4.4 KitKat und 32 GB Speicher.
Technische Daten im Vergleich
YotaPhone | YotaPhone 2 |
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4,3 Zoll IPS-Display mit einer Auflösung von 1280 × 720 Pixeln | 5 Zoll AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1920×1080 Pixeln |
4,3 Zoll E-Ink-Display mit einer Auflösung von 640 x 360 Pixeln | 4,7 Zoll E-Ink-Touchdisplay mit einer Auflösung von 960 x 540 Pixeln |
Snapdragon 400 1,2 GhZ Dual-Core | Snapdragon 800 2,2 GhZ Quad-Core |
8 Megapixel Kamera mit LED-Blitz | 13 Megapixel Kamera mit LED-Blitz |
1 Megapixel Frontkamera | 2 Megapixel Frontkamera |
32 GB Flashspeicher | 32 GB Flashspeicher |
2 GB Arbeitsspeicher | 2 GB Arbeitsspeicher |
Anroid 4.2.2 Jelly Bean | Android 4.4 KitKat |
Bluetooth 4.0, LTE Cat 4e, WLAN, GPS, Glonass | NFC, Bluetooth 4.0, LTE Cat 4e, WLAN, GPS, Glonass |
1.800 mAh Akku | 2.550 mAh Akku, drahtlos aufladbar |
146 Gramm | 140 Gramm |
Am 3. Dezember 2014 wissen wir mehr
Yota Devices hat offiziell auf Twitter bekannt gegeben, dass es mehr Informationen bei einem Londoner Presse-Event am 3. Dezember in zwei Wochen geben wird. Dort wird Yota Devices wahrscheinlich die konkrete Markteinführung im vierten Quartal 2014 und den Verkaufspreis des YotaPhone 2 bekannt geben. Ursprünglich sollte der Preis ähnlich wie beim Vorgänger bei ca. 500€ liegen. In einem niederländischem Online-Shop ließ der Preis aber eher in der 700€-Region vermuten, mittlerweile wurde die Seite aber wieder herausgenommen.
#YotaPhone2 will be presented December 3! We will celebrate
with a by-invitation only event in London – stay tuned! pic.twitter.com/Ip7ImCSu5F— YotaPhone (@YotaPhone) 17. November 2014
Ich bin gespannt, wie die zweite Version des YotaPhones auf dem Markt angenommen wird. Ich hätte durchaus Interesse an so einem Smartphone, zumal sich auf dem E-Ink-Display bei drohendem Akkukollaps wichtige Informationen wie das BahnTicket als QR-Code hinterlegen lassen und beim komplett leer gelaufenen Akku immer noch angezeigt wird. Wie üblich, geht man aber bei diesem Smartphone auch einige politische Nachteile ein: Es kommt aus dem zur zeit politisch bedenklichem Russland und wird wahrscheinlich auch wie das YotaPhone 1 bei Foxconn gefertigt. Klar, ist das bei vielen Smartphones nicht anders kritisch zu hinterfragen. Ich finde, aber es sollte hier Erwähnung finden.