Facebook möchte im Publisher-Bereich ebenfalls mitverdienen und startet mit Instant Articles ein neues Programm für die mobile Facebook App, bei dem Verlage und Medienhäuser ihre Beiträge in voller Länge direkt in der Facebook-App veröffentlichen. Der Facebook-Nutzer muss so nicht extra auf einen Link klicken und warten bis dieser geladen ist, wie Facebook-Manager Justin Osofsky über Instant Articles sagt. Die Wartezeit zum Artikel aus der Facebook-App heraus dauert häufig acht Sekunden und oftmals wird die Webseite auch gar nicht geladen. Facebook hat nach eigenen Aussagen hier die Steigerung der Nutzererfahrung im Sinn.
Facebook verdient 30 Prozent an den Werbeeinnahmen
Instant Articles ist frisch gestartet und befindet sich in einer Probephase bei denen man die New York Times, National Geographic, BBC, The Guardian, Buzzfeed und auch die deutschen Medienhäuser Axel Springer mit Bild.de und Spiegel Online ins Boot holen konnte. Um an den Artikeln, Fotogalerien und Videos Geld zu verdienen, können die Medienhäuser eigene Anzeigen schalten, dessen Einnahmen zu 100 Prozent an sie gehen. Anzeigen die Facebook über deren Werbenetzwerk liefert, bleiben 70 Prozent übrig.
Die Medienlandschaft wandert in die nächste Abhängigkeit
Für Facebook-Nutzer ist es ein Mehrwert die Artikel sofort und ungekürzt in der App zu lesen. Nicht-Facebook-Nutzer bekommen diese aber im schlimmsten Fall nicht über die ursprüngliche Seite zu sehen, denn ich könnte mir Vorstellen, dass in Zukunft auch exklusive Beiträge nur für Facebook Instant Articles produziert werden. Die Medienlandschaft freut sich, jetzt erst einmal bestimmt, dass sie einen starken Partner gefunden haben, mit denen Sie über die Monetarisierung verhandeln können. Die Besucher würde ich dennoch weiter auf die eigene Webseite leiten. Einmal in noch größere Abhängigkeit zu Facebook gefangen, wird es nur schwer werden hier wieder heraus zu kommen.
Ein weiterer Schritt der Internetgroßkonzerne, den Nutzer so lange wie möglich in den eigenen Kanälen zu halten. So wie Google das tut, strebt natürlich auch Facebook danach. Wie immer so clever umgesetzt, dass Contentprovider ihre Inhalte freiwillig an entsprechende Dienste abtreten.
Mir persönlich gefällt diese Entwicklung garnicht. Ich teile auch die Ansicht des Autors, dass man Interessenten lieber auf der eigenen Webseite halten sollte, als sich freiwillig in die Abhängigkeit eines anderen Unternehmens zu begeben.