Gestern hatte ich die Gelegenheit die Samsung Galaxy Gear ausführlich auszuprobieren. Die Galaxy Gear ist Samsungs Smartwatch und hat allerhand Technik verbaut. Dazu gehört ein 800 MHz Prozessor, 4 GB Flashspeicher und 512 MB RAM. Sie hat auch eine 1,9 Megapixel Kamera im Armband verbaut und kann damit kleines Clips bis zu 10 Sekunden aufnehmen. Zwei Mikrofone und ein kleiner Lautsprecher sollen Knight Rider Feeling aufkommen lassen und die Telefonie via Smartwatch ermöglichen. Leider konnte ich das in der lauten Messehalle nicht testen. Das Touchdisplay ist ebenfalls, wie von Samsung Smartphones gewohnt, ein Super AMOLED-Display, dass eine Auflösung von 320 x 320 Bildpunkten auf 1,63 Zoll unterbringt.
Die Bedienung ist relativ intuitiv und auch ohne Einleitung der Messehostessen habe ich die Wischgesten schnell rausbekommen. Der Funktionsumfang der Galaxy Gear ist nicht von schlechten Eltern: Fotos anschauen, Evernote nutzen, Timer, Stopuhr, Kalender, Taschenrechner und ChatOn, um einige mal zu nennen. Das Tippen von Nummern über die Smartwatch ging erstaunlich gut im Verhältnis zur Displaygröße gesehen. Samsung hat hier der Galaxy Gear wohl ein wenig Intelligenz verpast. Fehltipper hatte ich in meinen 15 Minuten beim Messetest keine.
Mein Name ist Bond, James Bond!
Super spannend finde ich die Kamera-Funktion. Die Fotos sind OK, aber absolut für schnelle Schnappschüsse geeignet. Damit lassen sich Momente festhalten, die beim Zücken des Smartphones längst vorbei wären. Beim Umlegen der Smartwatch hatte das Filmen und Fotografieren schnell James Bond Feeling aufkommen lassen. Der Coolness-Faktor für Geeks ist extrem hoch! Die ständige Synchronisation über den energiesparenden Bluetooth 4.0-Standard überträgt bspw. Fotos direkt in die Cloud zu Evernote. Die Fitness-App von Runtastic dürfte für die sportlichen Geeks unter uns interessant sein. Alles in allem bietet die Galaxy Gear für jeden Technikaffinen mit Sicherheit eine nützliche Funktion.
Massentauglich?
Ende diesen Monats soll die Smartwatch in den Handel für 299 US-Dollar kommen. Umgerechnet knapp 225€. Kritisch sehe ich allerdings, dass die Smartwatch sehr klobig am Handgelenk wirkt. Mit etwas über einem halben Zentimeter ist sie mir einfach zu groß und erinnert mich an die monströsen G-Shocks von damals. Auffälligen Chrome und ein orangenes Armband finde ich hier ebenfalls für meinen Geschmack nicht die passende Wahl. Wie der Caschy bereits schreibt, könnten Wearable Devices noch interessanter mit flexiblen Displays und Akkus werden. Dem stimme ich absolut zu! Die Samsung Galaxy Gear ist cool, keine Frage. Gesellschaftsfähig in der Masse meiner Meinung nach allerdings nicht. Dafür ist sie nicht dezent und stylisch genug. Der Preis von 299 US-Dollar und der Fakt, dass die Galaxy Gear vorerst nur mit dem Galaxy Note 3 und Galaxy Note 10.1 kompatibel ist, werden die Smartwatch wahrscheinlich nicht zum Verkaufsschlager werden lassen. Wenn das Galaxy S3 und S4 das Update auf Android 4.3 erhalten, werden diese auch von der Galaxy Gear unterstützt.