Volumenbegrenzung beim Internet – Dreht Unitymedia auch den Hahn zu?

120918_Technik_01_kbw Der Ärger des Tages dürfte die “überlegte” Volumenbegrenzung der deutschen Telekom sein, die dies für eine Option des Preiskampfs und exponentiellem Anstieg des Datenverkehrs im sieht. Mich hat hierzu einmal interessiert, was andere Internet-Provider zu sagen und bat Johannes Fuxjäger, Pressesprecher der KabelBW, um eine Stellungnahme diesbezüglich. Unitymedia-Kunden können aufatmen – hier geht der Trend zu mehr Leistung, statt weniger.

Unitymedia KabelBW drosselt die Internetanschlüsse seiner Kunden nicht. Durch die hohe Kapazität des glasfaserbasierten Breitbandkabels können wir bereits heute Internetgeschwindigkeiten von 150 Mbit/s anbieten und mit wenigen technischen Anpassungen die Downloadgeschwindigkeit auf 400 Mbit/s erhöhen – und das bis in den ländlichen Raum.

Durch die Bündelung von Kanälen mit dem Übertragungsstandard DOCSIS 3.0 und späteren Nachfolgestandards sind wir in der Lage, bedarfsgerecht die Internetzugänge weiter zu beschleunigen.

Auf der Kabelmesse ANGA COM haben wir im Rahmen eines Tests sogar einen Triple Play Anschluss mit 1,5 GBit/s im Download, Telefonie und realisiert.
Das Breitbandkabel von Unitymedia KabelBW hat also noch ausreichend Reserven, die zudem kontinuierlich erweitert werden. Beispielsweise im Rahmen von so genannten Clustersplits, durch die wir die Glasfaser immer näher zu den Haushalten bringen.

Ich bin selbst Kunde bei Unitymedia (Nein, ich werde für diesen Blogbeitrag nicht bezahlt.) und weiß, dass die Produktleistung gut ist – außer – es kommt zu Problemen. Unitymedia hat nämlich ein Problem: Kundenservice. Der ist leider miserabel, zu mindestens aus meiner Erfahrung und der meines Freundeskreises gesprochen. Trotzdem ist das -/Leistungsverhältnis das – auch wieder aus meiner Sicht – das Beste, was der Markt zur Zeit bietet. Voraussetzung ist natürlich immer ein Kabelanschluss.

Mich freut es, dass ich mir im Punkt Netzneutralität keine Sorgen machen muss bei Unitymedia und begrüße deren Trend mehr Leistung anzubieten. Da frage ich mich natürlich wie die deutsche da dauerhaft konkurrieren will. Der rosa Riese glänzt leider auch nicht mit dem besten Kundenservice, ist aber deutlich teurer.

Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

3 Gedanken zu „Volumenbegrenzung beim Internet – Dreht Unitymedia auch den Hahn zu?“

  1. Da ich hier gerade etwas von „Ärger des Tages“ lese: Der Ärger des Tages ist aus meiner Sicht viel eher dieser hier: http://juiced.de/15612/wassergate-private-gatekeeper-unerwuenscht.htm – auch wenn es sich hierbei vielmehr um den potenziellen Ärger des Jahrhunderts handelt. So viel mal zu den Relationen ;)

    Was deinen vorigen Artikel zum Thema Volumenbegrenzung anbelangt: Sind die Internetkosten tatsächlich gleich hoch geblieben? Meines Wissens nach ist eine Internetflat tatsächlich deutlich günstiger geworden. Und: Die Telekom hat enorm hohe Investitionskosten für einen Netzausbau in Deutschland, aber alle anderen dürfen hinterher die Netze mitbenutzen. Kein Wunder, dass sie irgendwie ihr Geld wieder reinkriegen wollen. Wir Deutschen wollen eben alles billig (Geiz ist geil) – aber trotzdem perfekte Qualität. Wie soll das gehen?

    Das Problem ist halt: Es gibt etwa 0,1-1 Prozent sogenannte „heavy user“, die einen Großteil des Traffics verursachen. Was macht man mit diesen Usern? Mehr zahlen lassen? Drosseln? … Wie man es auch macht: Es würde die Netzneutralität einschränken. Aber irgendwas muss man machen – ob wir das wollen oder nicht. Es sei denn, wir verzichten wieder auf YouTube und Co. Was wohl keiner von uns will.

    Kurzum: Der Telekom die Schuld geben (so wirkt es gerade), halte ich für etwas kurzsichtig. Schließlich sind wir selbst es doch, die die ganzen Dienste (Stichwort Cloud) haben und nutzen wollen – aber nicht bereit sind, mehr dafür zu zahlen. Beides geht halt leider nicht.

  2. Das Wasser kein Menschenrecht sein soll ist in der Tat ein viel größeres Problem während Internetzugang und Netzneutralität hier wohl eher ein first World Problem ist. Allerdings ist das für mich schon ein Aufreger seit der Abstimmung im Bundestag: http://www.neopresse.com/politik/dach/wasser-ist-kein-menschenrecht-abstimmungs-katastrophe-im-bundestag/
    Da bin ich einfach nur Sprachlos bei fast 300 Nein-Stimmen.

    Natürlich stellt die deutsche Telekom Ihr Netz zur Verfügung, ist aber nicht der einzige TK-Anbieter. Vodafone (ehemals Arcor), Telefonica (o2 gehört dazu) und Versatel haben bedeutende Netze in Deutschland. Zudem erhält die deutsche Telekom Geld dafür, wenn Daten von anderen Providern durch ihr Netz geschickt werden. Was können die Kunden dafür wenn hier die Konditionen nicht stimmen? (Quellen: http://www.internet-sicherheit.de/fileadmin/images/strukturelle-analyse-internet/internetkarte.png und http://www.teltarif.de/internet/backbone.html)

    Ich glaube nicht, dass es nur so wenige Heavy User gibt! Nutzt man YouTube, Spotify, WatchEver und Facebook kommen in meinen Augen schon dementsprechend viel Datenvolumen zusammen. Im Monat kommst Du mit ein paar Downloads kombiniert da über die 200 Gigabyte.

    Wer es billig haben möchte und nicht zu den heavy Usern zählt ist mit dem günstigstem Tarif von 1und1 bspw. sehr gut bedient: http://dsl.1und1.de/
    Aber wenn ich bei der Telekom mindestens 30€ (http://www.telekom.de/privatkunden/internet) bezahle, dann möchte ich dafür auch entsprechende Leistung.

    Sollten die Investionskosten wirklich derart hoch sein, warum werden dann die Entgelte für das Mitbenutzen des Telekom Backbone-Netzes nicht entsprechend erhöhrt, sodass die Konkurrenz ebenfalls die Preise anheben muss?

  3. Würde gerne mal ne Infografiken sehen, wer wie viele Netze tatsächlich hat (Telekom vs. Vodafone vs. Telefonica)… und auch, wie sich die Preise für uns Nutzer tatsächlich entwickelt haben. Derzeit fehlen mir einfach noch genügend verlässliche Zahlen, um das vernünftig einschätzen zu können.

    Was die Heavy user anbelangt: Meines Wissens sind ca. 0,1 Prozent (oder waren es 1 Prozent) für 10+ Prozent des gesamten Traffics verantwortlich. Also ähnlich wie viele superreiche Ölscheichs in armen Ländern den Schnitt deutlich in die Höhe treiben. Aber kann gut sein, dass in den letzten 2-3 Jahren nochmal deutlich mehr heavy user hinzugekommen sind. Stellt sich die Frage, ab wann man ein heavy user ist? 200 GB? Würde gerne mal wissen, was ich an Traffic verursache… kann das mittlerweile gar nicht mehr einschätzen, wenn ich z.B. heute-show, DFB-Länderspiel und Elektrischer Reporter streame etc. Da kommt sicher was zusammen, wobei mir 200GB echt viel erscheint.

    Was 1und1 anbelangt: Ich kenne mittlerweile so viele, die verärgert von der Telekom weggewechselt sind und danach nur noch mehr Ärger hatten. Vor allem, wenn man umzieht, den Vertrag wechseln will oder sogar ganz von 1und1 weg will – dann wird’s schwierig.

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