WordPress 4 komplett: Das Kompendium für Websites und Blogs [gelesen]

WordPress ist die führende Blogging-Software weltweit. Hier auf Bitpage setzen wir das CMS ein und auf Millionen von Webseiten läuft es ebenfalls. Das Content Management System ist schlanker als die meisten Anderen dieser Art wie Joomla oder Typo3. Dennoch ist es mächtig. WordPress 4 komplett: Das Kompendium für Websites und Blogs möchte die komplette Funktionsweise abdecken von der Installation bis hin zur Bedienung. Es will als Nachschlagewerk sowie als Einstiegsbuch Anfänger abholen und bietet auch dem fortgeschrittenem WordPress-Nutzer lesenswerte Kapitel. Schauen wir uns einmal an, ob das auch stimmt, was Tim Schürrmann uns mit seinem WordPress-Kompendium verspricht.

Umfangreich und qualitativ hochwertig

Anfangs war ich skeptisch, ob das Buch den Titel „Kompendium“ verdient hat. Den Titel trifft es aber ganz genau: Von der WordPress-Installation, Einrichtung über Suchmaschinenoptimierung, Datensicherung und Sicherheit bis hin zur Entwicklung eigener Themes und Plugins wird alles im Buch behandelt.

Das Buch ist ausführlich und mit jeder Menge von Hinweisen, die als Tipp oder Warnung vom Autor gekennzeichnet sind, gespickt. Zudem erkärt der Autor Tim Schürmann die Thematik leicht verständlich und die Seiten lassen sich ohne Probleme herunterlesen. Bandwurmsätze oder reines Fachchinesisch hat sich Tim Schürrman zu Gunsten des Verständnisses und der Lesbarkeit gespart. Zwischendurch streut er auch Blogging-Weisheiten wie kontinuierliches Schreiben und Veröffentlichen ein, was über die rein technischen Aspekte von WordPress hinausgeht.

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Während der ganzen Zeit erklärt der Autor die einzelnen Funktionen von WordPress an seinem Projekt-Beispiel „Filmtoaster„, einem Blog für Cineasten mit News und Filmkritiken. Das macht die Thematik greifbar und weniger trocken.

Entwickeln von Themes und Plugins

Als Entwickler begrüße ich, dass dieses WordPress 4.0-Kompendium auch die Erstellung eigener Themes und Plugins für WordPress behandelt. Vor allem beim eigenem Theme gibt Tim Schürrmann einen Crashkurs in HTML und CSS, welches unabdingbar für das selbst erstellte Theme zu wissen gilt. Lediglich beim „Programmieren“ eines eigenen Plugins ist die Thematik zu komplex, als dass es hier noch einen Crashkurs dazu geliefert gibt. Die WordPress-Eigenheiten als Framework genügen da völlig und die Wichtigsten werden im Buch besprochen.

Tim Schürrmann empfiehlt eine Reihe Plugins für den täglichen Gebrauch. Ich würde lediglich Cachify statt WP Super Cache empfehlen. Es ist einfacher und performanter.
Tim Schürrmann empfiehlt eine Reihe Plugins für den täglichen Gebrauch. Ich würde lediglich Cachify statt WP Super Cache empfehlen. Es ist einfacher und performanter.

Inhaltlich super, aber es fehlt etwas

Ich beschäftige mich mit WordPress seit mehreren Jahren und habe vor allem Kapitel zur Fehlerbehandlung vermisst. Ebenfalls hätte ich mir gewünscht, dass das Kapitel Sicherheit ausführlicher behandelt wird. So wird ein meines Erachtens wichtiger Fehlerbehandlungs-Tipp nicht erwähnt: Wie deaktiviert man ein WordPress-Plugin, dass einem das ganze Blog zerschießt und nicht mal der Adminbereich zugänglich ist? (Durch Löschen oder Umbennen des Plugin-Ordners auf dem Webspace.) Oder aber: Wie findet man am Besten heraus, welches fehlerhaftes Plugin, nicht mit der neuesten WordPress-Aktualisierung zurecht kommt? (Deaktivieren aller Plugins und nacheinander einzeln wieder einschalten.)

Auf Sicherheitsaspekte wird immer wieder zwischendurch in den Kapitel hingewiesen und von ein paar Checklisten im vier Seiten starken Kapitel Sicherheit zusammengefasst. Das empfinde ich allerdings als zu wenig. Dadurch, dass WordPress so populär ist und auf vielen Webseiten eingesetzt wird, ist es auch beliebtes Angriffsziel von Bot-Netzwerken und Hackern. Das man bspw. seinen Adminbereich am Besten noch mit .htaccess absichert, Anmeldeversuche begrenzt (mit Limit Login Attempts) oder die WordPress eigenen „sicheren Schlüssel“ abändert, sollte in einem Kompendium Beachtung finden. Ebenso die Verschlüsselung des Backends mit SSL wäre ein wichtiges Thema. Es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten sein WordPress zu einer Festung auszubauen.

Fazit

Das Buch „WordPress 4 komplett: Das Kompendium für Websites und Blogs“ eignet sich sehr gut für Einsteiger und bietet lang vorhaltendes WordPress-Wissen obwohl die Blogsoftware mehrmals im Jahr aktualisiert wird. Grundlegende Sachen wie die Rechteverteilung in WordPress verändern sich aber nicht, was selbst für mich ein Grund ist, das Buch im Regal stehen zu haben und bei Bedarf kurz nachzulesen, welche Rolle in WordPress nun am geeignetsten ist, neuen Co-Bloggern zu zuteilen. Lediglich zu dem Thema Sicherheit sollte der Leser das Kompendium nicht als vollständig ansehen.

Vor allem die Kapitel über die Entwicklung eines eigenen Themes und Plugins liefern genau den passenden Informationsgehalt für diese umfangreiche Thematik und werden in anderen CMS-Büchern meist nicht behandelt. Klare Kaufempfehlung für WordPress-Einsteiger!

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Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

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