Drossel? Vodafone Kabel reagiert und verabschiedet sich davon

Vodafone wollte bereits ab Überschreiten eines täglichen Datenverbrauchs von 10 Gigabyte seine Kabelkunden auf 100 KBit/s für einen Tag drosseln. Nachdem sich viele darüber empört haben, vor allem, weil es wohl auch bei der Umsetzung technische Probleme gab und z.B. Steam-Downloads trotz der Ankündigung von Vodafone Kabel gedrosselt waren. Dies berichteten einige Nutzer in diversen Foren. Vodafone hat sich nun dazu entschlossen sich von der Drosselung zu verabschieden.

Pilotprojekt geplatzt

Gegenüber Spiegel Online erklärte ein Vodafone-Sprecher: „Es handelte sich hierbei um ein Pilotprojekt. Je nach Ergebnis war geplant, dieses im Kabelgebiet weiter auszurollen oder nicht. Die bisherigen Ergebnisse des Tests bewegen uns dazu, die Maßnahme nicht fortzuführen. Damit entfallen zugleich auch sämtliche Beschränkungen für Filesharing-Dienste – sowohl die ab einem Verbrauch von 10 Gigabyte als auch die bereits seit längerem bestehenden ab einem Verbrauch von 60 Gigabyte.“

Warum genau Vodafone sich für diesen Rückgang entscheidet, wird nicht ganz deutlich. Lag es an der wohl teilweise mangelhaften technischen Umsetzung, sodass auch Datenverkehr der ehemals Kabel Deutschland Kunden zu Unrecht gedrosselt wurde? Oder lag es an den Druck der Netzgemeinde, der sich in den letzten Tagen immer mehr aufbaute und drohte wie damals vor zwei Jahren bei der Telekom zu eskalieren? Eine Mischung aus beiden Möglichkeiten dürfte die Antwort sein.

Neues Spiel, neues Glück

Ob die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Vodafone Kabel bald geändert werden und der Drossel-Passus gestrichen wird, gab das Unternehmen leider ebenfalls nicht bekannt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das nicht geändert wird und es vielleicht in Zukunft erneut versucht umzusetzen. Technologie entwickelt sich und wenn über ein Thema erstmal Gras gewachsen ist, kann ein weiterer Versuch gestartet werden.

 

Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

6 Gedanken zu „Drossel? Vodafone Kabel reagiert und verabschiedet sich davon“

  1. Man sollte sich gut überlegen, an wen man sich vertraglich bindet für den Gang in das Internet. Für mich ist das Hauptkriterium die Verlässlichkeit des Anbieters. Das Vertrauen wäre schon zumindest angeknackst, wenn im Hintergrund dieses Rauschen des technischen Mauschelns wahrzunehmen wäre. Im Kommunikationsbereich haben sich einige ungewöhnliche Usancen eingeschliffen, die einen nachdenklich stimmen sollten.

  2. Ich seh das auch so, wenn erstmal Gras über die Sache gewachsen ist versuchen die es nochmal. Leider kommen die mit dieser Taktik meistens auch durch. Die ganze Diskussion über die Drosselung ist ein klarer Rückschritt, anstatt sich mit Dingen zu beschäftigen die nicht zur Zeit passen sollten die mal ihre Technik so einstellen, dass sie den Herausforderungen der Zeit gerecht werden. Hier zeigt sich welches Unternehmen die Aufgaben der Zeit meistern kann und weiter bestehen wird oder früher oder später untergehen wird. Der Kunde entscheidet und wenn sich die Anbieter für eine Drosselungen entscheiden gehen die Kunden einfach zu denen die keine Drossel haben.

  3. Dieses ganze Gelaber über Drosselung etc.. Hoffe Vodafone verzeichnet einen deutlichen Kundenrückgang dadurch…!

  4. Unglaublich dieses Land. Eigentlich zählt Deutschland zu den am weitesten entwickelten Ländern der Welt. Was das Thema Internet betrifft, fühle ich mich hier manchmal wie im 16 Jahrhundert. Kein gratis WLAN in Zügen und Flüghafen – in anderen Ländern – selbst in weniger entwickelten Ländern gibt es WLAN an öffentlichen Orten gratis.

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