Mein Tamron-Dilemma

tamron-objektiv-18-200mm-canon Vor vier Jahren habe ich mir die Canon EOS 450D als Kit mit AF 18-200mm / 3,5-6,3 DI II CAF  Teleobjektiv gekauft. Schon am Anfang machte das Objektiv mir ein paar Kopfschmerzen und die Canon meckerte ab und zu mal, dass es einen “Err 01” Fehler bei der Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera gäbe und man doch die Kontakte säubern sollte. Schaltet man dann die DSLR aus und wieder ein, ist der Fehler gelöscht und alles funktioniert wieder wunderbar. Nichts desto trotz habe ich das Objektiv nach Tamron einschicken lassen, wenige Wochen nach dem Kauf. Hier wurde dann das Objektiv ausgetauscht, wie mir gesagt wurde. Im Nachhinein glaube ich da allerdings nicht mehr dran, da derselbe Fehler wieder auftrat.

Fehler kommt immer öfter

In den letzten Monaten trat der Fehler immer häufiger aus, war es auch nach Objektiv-Tausch eher ein sporadisches Auftreten des Fehlers. Zuletzt war es nach jedem geschossenem Bild, dass der Err 01 auftrat. Das nervte, denn so waren Reihenaufnahmen unmöglich und wenn das erste Foto nichts geworden ist, war es dann meist auch mit dem Schnappschuss.

5 Jahre Garantie

Tamron bietet seinen Kunden eine 5 Jahre Garantie. Hut ab! Die einzige Gegenleistung die dafür, erwartet wird, ist sich bis spätestens zwei Monate nach dem Kauf bei Tamron mit dem Objektiv und dessen Seriennummer zu registrieren. Das habe ich natürlich nicht gemacht. Dafür könnte ich mir auch sonst wohin beißen.

Aus und vorbei

Vor ein paar Tagen war dann die Zeit meines angeschlagenen Tamron-Objektivs abgelaufen. Der Autofokus reagierte nicht mehr und auch die Blende lies sich nicht mehr einstellen. Auch ein Reinigen der Kontakte brachte nichts, wie zuvor auch nicht. Also hab ich mich entschlossen das Objektiv “auf eigene Rechnung” bei Tamron einzuschicken. Meine Hoffnung war, dass die Reparatur im unteren zweistelligen Bereich bleiben würde, denn das Objektiv neu zu kaufen würde ca. 160€ kosten.

Kostenvoranschlag per Mail

Nachdem ich also das Objektiv mit Begleitformular eingesandt habe, bekam ich auch schon nach wenigen Tagen eine E-Mail mit dem Kostenvoranschlag. Kaputt war die Blende und der Zoom. Blende und Zoom-Justierstifte müssten ausgetauscht werden. Kostenpunkt: 116,50€ und damit leider viel zu teuer.

Ab hier befand ich mich auch in einer Zwickmühle der Wirtschaftlichkeit. Wenn ich es nicht reparieren lasse, kostet mich der Kostenvoranschlag 20€ + Mehrwertsteuer, also 23,80€. Kaufe ich also das Objektiv neu, wäre ich bei 160€ + 23,80€ = 183,80€ angelangt. Das war mir dann auch zu teuer.

Zwischenzeitlich habe ich geschaut, was es für Objektive gibt, aber außer Festbrennweiten, wie das Canon 50mm mit 1,8/f Blende für ca. 100€, gab es keine Teleobjektiv-Alternative. Das Tamron ist als Teleobjektiv mit der Brennweite von 18 bis 200mm einfach das Preiswerteste seiner Art. Eine Idee hatte ich noch: Was kostet es gebraucht? Das war unterschiedlich, aber so durchschnittlich kostet das Objektiv bei eBay oder eBay Kleinanzeigen ca. 80€. Inklusive der für den Kostenvoranschlag, wäre ich dann bei 103,80€. Gebraucht oder Reparieren lassen? Das war dann die Frage. Ich hätte es reparieren lassen, wenn ein Anruf bei Tamron mir nicht eine neue Information geliefert hätte: Wenn ich das Objektiv bei Tamron entsorgen lasse, fallen keine Gebühren für den Kostenvoranschlag an. Mir wurde dann auch erklärt, dass trotz Schätzung der Kosten, das ein Einheitspreis ist und davon nicht abgewichen wird. Lob an Tamron, hier nicht gierig zu sein. Klar, wird mein Objektiv wahrscheinlich repariert und dann als generalüberholt verkauft. Aber das hätte so manchen nicht gehindert trotzdem die vereinbarten 20€ für den Kostenvoranschlag zu verlangen.

Neu kaufen it is

OK. Also habe ich mich für ein neues Tamron-Objektiv entschieden und bestellt. 43,50€ für ein nagelneues, kratzfreies Tele-Objektiv mit erneut 5 Jahren Garantie (und diesmal registriere ich es!) waren mir den Aufpreis dann wert. Sollte diesen Blogbeitrag jemand lesen, dessen Tamron-Objektiv defekt ist, wäre meine Empfehlung gleich es neu oder gebraucht zu kaufen. Ich bin zwar selbst kein Fan von unserer Wegwerf-Gesellschaft, aber es ist beim besten Willen nicht wirtschaftlich und man wäre schön doof, es bei Tamron reparieren zu lassen. Dafür ist es leider zu günstig zu haben.

Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

Ein Gedanke zu „Mein Tamron-Dilemma“

  1. Vielen Dank für den Eintrag.
    Mein Tamron hat mich fehlerfrei 4 Jahre begleitet, dann traten die von dir beschriebenen Macken auf.
    Ich hatte es natürlich nie registriert…und so lebte ich nochmal zwei Jahre mit diesem nervigen Fehler der zum Glück nur sporadisch auftauchte, mich aber viele Schnappschüsse kostete :/
    Heute hat das Objektiv nun das zeitliche gesegnet, der Fehler kommt immer es ist kein Bild mehr möglich und nachdem es mich nun ja Jahre begleitet hat, war reparieren eine Option…die ich nun aber verworfen habe.

    Danke für die Entscheidungshilfe, nun werde ich erstmal Geld sparen

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