Heute hat Microsoft die Fortsetzung seiner Spielekonsole Xbox offiziel im Rahmen des Xboxreveal Events vorgestellt. Hingegen zur Sony Pressekonferenz zur PS4, hat Microsoft direkt nach wenigen Minuten die Konsole, Controller und die neue Kinect-Kamera gezeigt. Zugegeben, die Xbox One erinnert mit ihrem Aussehen an einen VHS-Rekorder, aber könnte sich zum Mittelpunkt im Wohnzimmer entwickeln. Eine reine Spielekonsole ist die Xbox One nicht mehr. Dafür sorgen alleine schon die drei implementierten Betriebssysteme, mit der Microsoft die Xbox “Instant On” laufen lässt.
Die Hardware
Als Rechenherz besitzt die Xbox One eine Achtkern-CPU von AMD in Kombination mit einer DirectX 11.1 GPU und 32 MB ESRAM Speicher. So viel Kraft hat auch seinen Preis, die CPU konsumiert 100 Watt die Stunde. Obwohl dieser Energiehunger entsprechend Wärme verursacht, hat Microsoft versprochen, dass die Lüfter der CPU vier Mal so leiser wie zuvor sein sollen. Wenn Microsoft die Xbox One als Home-Entertainmentsystem in die Wohnzimmer bringen möchte, dann sollten sie auch Wort halten.
8 Gigabyte Arbeitsspeicher sollen der Xbox One das Multitasking ermöglich und anspruchsvolle Spiele bewältigen lassen. Rückblickend wurden hier auf Twitter bereits kritische Stimmen laut, wenn man bedenkt, wie lange es keine neue Konsole gab und der Speicherhunger der Spieletitel weiter stark ansteigt, dass dies schon zu wenig sei.
Interessant ist der HDM In- und der HDM Out-Anschluss mit der das Videosignal des TV-Receivers durch die Xbox geschleust werden soll, um Fernsehen und die Nutzung der Xbox parallel zu nutzen.
Die Kinect-Kamera hat ebenfalls mehr Leistung spendiert bekommen. Neben der Full-HD Aufnahme in 1080p hat Kinect eine 250.000 Pixel tiefen Infrarot-Sensor, der anhand dieser Leistung den Herzschlag eines Menschen erkennen lässt.
Um noch ein wenig weiter “Bullshit-Bingo” zu spielen: Natürlich hat die Xbox One ein Bluray-Laufwerk, USB 3.0 und unterstützt den WLAN-Standard N sowie WiFi direct.
Die neue Architektur der Xbox One
Vorhin erwähnte ich bereits, dass die Xbox One drei Betriebssysteme beherbergt. Dies ist zum Einen Windows 8, in einer abgespeckten Version, und dem Xbox “Game” OS. Alles, was nicht spielbasiert ist läuft auf Windows 8 als App. Microsoft demonstrierte hier den Internet Explorer zum Surfen im Web und Skype. Dadurch, dass die beiden Betriebsysteme parallel virtualisiert laufen und sich nicht gegenseitig beeinträchtigen, ist es möglich bspw. während des Spielens einen Skype Call entgegen zunehmen. Dabei hat dies keine Beeinträchtigung auf die Performance des laufenden Spiels.
Das dritte erwähnte Betriebssystem ist eine Art Layer OS, dass Windows 8 und das Xbox OS miteinander verbindet und quasi die Kommunikation regelt.
Spracherkennung
Das Windows 8 bzw. die Xbox One lässt sich komplett Sprachsteuerung und hört auf die Befehle die mit “Xbox” beginnen. Mit “Xbox On” lässt sich bspw. die Konsole einschalten, mit “Xbox Answer Call” ein Skype-Anruf entgegen nehmen und mit “Xbox Go Home” wieder auf den Begrüßungsbildschirm zurückkehren. Dieser Befehl sorgt bei mir und auch einigen Twitterati schmunzeln…
Keine Abwärtskompatibilität – Good Bye Xbox360 Spiele
Das war wohl die schlechteste Nachricht: Die Spiele der Xbox360 werden auf der Xbox One nicht laufen. Das liegt laut Marc Whitten an der neuen Architektur der Xbox One, mit der sich die alten Spieletitel nicht mehr vereinen lassen, da man sich nicht nur für drei Betriebssysteme entschieden hat, sondern auch für die X86-Plattform, wie auch Sony.
Xbox One Guide
Microsoft hat der Xbox One eine Art elektronischen Programmführer (EPG) spendiert und mit Community-Funktionen ausgestattet. So weiß das Xbox Live-Netzwerk, welche Programm die Xbox-Nutzer gerade im Fernsehen schauen und zeigt, welche Sendungen gerade “Trending” sind.
Keine permanente Internetverbindung und unterstützt Gebrauchtspiele
Entgegen den Gerüchten lässt es sich mit der Xbox One auch offline, ohne Internetverbindung, spielen. Ebenso hat Microsoft kein Aktivierungssystem für die Spieletitel implementiert, dass einen Wiederverkauf von Spielen unterbunden hätte. Super Sache und dürfte den Publisher und Spieleschmieden nicht so geschmeckt haben.
Das Wichtigste: Die Spiele
Was ist eine Konsole ohne vernünftige Spieletitel? Genau ein Ladenhüter, wie es die Nintendo Wii U zu werden scheint. Deshalb waren wir gespannt auf die Ankündigung dieser. Microsoft stellt zuerst allerhand Sportitel wie NBA Live, Madden NFL, FIFA und UFC vor. Interessanter und verblüffender war der Motorrenntitel Forza Motorsport 5, der später nach dem Launch der Xbox One, noch dieses Jahr erscheinen wird. Auch ein Call of Duty wird es für die Xbox One geben: Call of Duty Ghosts, bei dessen Entwicklung auf eine bisher nie bei CoD-Titeln dagewesene Detailtiefe Wert gelegt wurde.
Ein kurzer Teaser von Quantum Break soll Lust auf ein Spiel von den Machern von Alan Wake und Max Payne machen, viel hat man hier allerdings nicht gesehen.
Ein neuer Halo Titel wurde widererwartend nicht vorgestellt. Stattdessen kündigte man eine Halo live Action TV Serie mit Steven Spielberg als ausführender Produzent an. Genaueres wurde aber auch hier nicht verraten. Schade, aber wir werden hoffentlich mehr zur E3 erfahren. Hierfür hat sich Microsoft auch sicher noch ein wenig “Pulver” aufgespart und wird sich dann mit Sony Anfang Juni in Las Vegas duellieren. Wir sind gespannt!
Wer das Xboxreveal Event selbst noch einmal nachschauen möchte, findet die Aufzeichung des Events hier.