Interview mit den Redakteuren vom Energy Drink Magazin

energy-drink-magazin-screenshotDie zuckerreichen Muntermacher „Energy Drinks“ erfreuen sich immer mehr Beliebtheit. Ich selbst genieße neben vielen Tassen Kaffee auch öfter ein Energie Getränk. Umso erfreuter war ich, als ich durch Zufall das Energy Drink Magazin entdeckt habe.

Ich war beeindruckt von der Professionalität, der aufwendigen Produktfotos und der detaillierten Testberichte mit Zutatenliste. Nachdem Yanneck hier auf Bitpage kommentiert hatte, entschloss ich mich Ihn und sein Team um ein Interview zu bitten. Ihr dürft gespannt sein, was die Energy-Profis mir verraten haben.

Christopher: Hallo Yanneck, Daniel und Florian! Danke, dass Ihr mir Rede und Antwort steht. Yanneck, kannst Du Dich und Dein Magazin kurz vorstellen?

Yanneck: Wir sind ein Magazin, das aus einem Blog heraus entstanden ist, sich mittlerweile aber zu mehr entwickelt hat. Wir testen Energy-Drinks, generell koffeinhaltige Produkte und schreiben über Neuheiten aus der Welt der koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke. Darüber hinaus befasst sich das Magazin auch mit den gesundheitlichen Aspekten von Energy-Drinks und den Inhaltsstoffen selbiger. Diese werden in einem extra Zutaten-Lexikon beschrieben und anschaulich erklärt, was in vielen Fällen nicht sonderlich einfach ist.

Wir verstehen uns als neutrale Schnittstelle zwischen den Konsumenten und Herstellern, was auch in unserer Berichterstattung deutlich wird. Um zu erklären, was wir als Magazin darstellen wollen, ist es vielleicht sogar einfacher zu sagen, was wir eigentlich nicht sind: Wir sind keine Werbeplattform für Energy-Produkte an und für sich und haben auch kein Interesse daran, positiv über Energy-Drinks zu berichten. Wir setzen uns mit den Fakten auseinander und versuchen natürlich, die oft unbegründete „Angst“ vor den Getränken zu nehmen, ohne jedoch dabei zu verharmlosen.

Es geht uns sozusagen darum, dass von den Medien oft stark überzogen dargestellte Thema „Energy-Drink“ ein wenig zu entmystifizieren.

Christopher: Wie kamst Du auf die Idee ein Magazin herauszugeben, dass sich nur mit Energy Drinks beschäftigt?

Yanneck: Angefangen habe ich die Seite als kleinen Blog, der mit einer Handvoll Einträgen zu scheitern drohte – das war vor nun knapp 2 Jahren. Heute hat sich die Seite, anfangs durch Daniels Engagement beim Verfassen neuer Testberichte, zu dem wohl größten Online-Magazin zum Thema Energy-Drinks im deutschsprachigen Raum entwickelt.

Nach einigen Artikeln haben wir gemerkt, dass wir noch jemanden im Team brauchen, der Coden kann, weitere Ideen einbringt und über viel technisches Know-How verfügt. Ab diesem Zeitpunkt waren wir mit Florian zu dritt und im Grunde für den Anfang vollständig.

In der Vergangenheit habe ich bereits mit anderen Bloggern in Teams gearbeitet, jedoch war das Magazin  für mich noch einmal eine ganz neue Erfahrung, da wir nun nicht mehr drei Schreiber waren, sondern jeder sein eigenes Fachgebiet hat. Nach knapp einem Jahr kann ich jedoch sagen, dass es viele Vorteile mit sich bringt, in einem Team an einem Blog beziehungsweise Online-Magazin zu arbeiten, da die Motivation einfach eine ganz andere ist. Man spornt sich gegenseitig an, die Umsetzung von Ideen ist oft schneller und es gibt überhaupt erst einmal öfter neue Ideen.

Die eigentliche Idee hatte ich jedoch am Strand. Ich war im Urlaub, las ein Buch, trank einen Energy-Drink und habe mich gefragt: Gibt es eigentlich schon einen Blog, der sich mit diesem Thema beschäftigt? Ja, gab es. Ein paar kleinere Internetseiten und sehr viele Blogs in Amerika, aber in Deutschland gab es keine aktive Seite mit professionellen Ansprüchen, die dem entsprach, was ich gesucht habe. Leider habe ich jedoch, wie anfangs erwähnt, recht schnell meine Motivation verloren und das Projekt drohte zu scheitern. Das ist jedoch  kein ungewöhnliches Phänomen und kann bei vielen Internetseiten beobachtet werden. Oft sind neue Blogs und Webseiten bereits nach 3 Monaten wieder verschwunden oder liegen brach. Daher bin ich auch heute noch sehr dankbar darüber, dass sich so schnell ein hoch motiviertes Team formiert hat.

Christopher: Was ist Euer persönlicher Lieblings-Energy-Drink?

Daniel: Eigentlich ist diese Frage völlig unerheblich, da nicht unsere Meinung interessant ist, sondern die der Community. Diese kann über den „Starrater“ im unteren Bereich des Testberichts eine eigene Bewertung abgeben, wodurch eine etwas repräsentativere Bewertung eines Drinks entstehen soll, als es unsere Meinung wäre. Es gibt wirklich einige gute Drinks, von denen viele den Meisten wohl völlig unbekannt sind. Welche mir als Tester besonders gut gefallen haben, erkennt man an der Note, die ich ihm immer am Ende eines jeden Testberichts gebe. Dabei benote ich aber nur auf einer groben Skala von 5 Sternen.

Florian: Kaffee mit Milch und ohne Zucker.

Yanneck: Das hängt auf der einen Seite ganz stark davon ab, wo man sich gerade befindet und wie spät es ist. Morgens würde ich eher ungern zu einem Energy-Drink greifen, sondern, wie Florian auch, den Kaffee mit Zucker bevorzugen. Beim Fotografieren der Dosen habe ich auch immer das Vergnügen, die Drinks probieren zu können. Da gibt es dann durchaus Kandidaten, die nicht zu Ende getrunken werden, da sie einfach als ungenießbarer einzustufen sind.

Jedoch freue ich mich sehr darüber, wenn Hersteller mal etwas Neues riskieren und geschmacklich neue Richtungen einschlagen – Kirsche, Kiwi oder Lychee. Du siehst, ich bevorzuge eher fruchtige Enery-Drinks. Wie Daniel bereits erklärt hat, legen wir großen Wert auf die Meinung unserer Leser. Wir versuchen zwar die Stärken und Schwächen eines Energy-Drinks in einem Testbericht herauszuarbeiten, stellen unserer Meinung aber auf die gleiche Stufe wie den Lesereindruck von dem Getränk.

Christopher: Ist Euch bisher ein wirklich ungenießbarer Energy-Drink untergekommen?

Daniel: Einige. Manchmal kommt schon in einem die Frage auf, ob die Verantwortlichen ihr eigenes Produkt jemals probiert haben. Aber dann denke ich mir wieder, irgendwem muss der Drink dann schmecken, sonst hätte er nicht teilweise Jahre lang auf dem Markt überlebt.

Florian: Meine Erfahrung im Bereich des Zutaten-Lexikons bestätigt immer wieder eine These: Je mehr Zutaten in einem Drink verwendet werden, desto schlechter wird der Gesamteindruck. Gerade der Umgang mit Süßungsmitteln und Lebensmittelzusatzstoffen (E-Stoffe) muss sehr bedacht sein. Meine Devise: Weniger ist oft mehr!

Yanneck: Es hat durchaus schon Drinks gegeben, die ich nach dem Fotografieren nicht weiter getrunken habe und die ich mir auch niemals im Supermarkt kaufen würde. Wobei die Ungenießbarkeit auch stark von dem persönlichen Geschmacksempfinden abhängig ist. Energy-Drinks mit Gurkengeschmack sind zum Beispiel so gar nicht mein Fall, Daniel hingegen hat es geschmeckt.

Christopher: Was haltet Ihr von Relax Drink wie Rhinos Relaxation oder Red Bull Cola? 

Daniel: Ich möchte nur ungern ein offizielles Statement wie „gut“ oder „schlecht“ abgeben, das wäre unprofessionell. In unseren Testberichten haben wir die Dinge, die wir an den Drinks mögen oder Kritik begründet erklärt. Dabei möchten wir weder Werbung für das Produkt machen, noch es bewusst in einem schlechten Licht dastehen lassen. Wir fragen uns dabei immer, für wen sind diese Drinks gemacht und wem könnten sie gefallen.

Florian: Ich kann Daniel dabei nur zustimmen.

Yanneck: Ich schließe mich da auch Daniel an und möchte noch ergänzen: Wie wir die Drinks finden, kann man in unseren Testberichten gut nachlesen ;-)

Christopher: Einige spezielle Energy Drinks bekommt man nur in bestimmten Regionen und nicht überall. Woher bekommt Ihr neue Energy Drinks? Wie erfahrt Ihr von denen?

Daniel: Anfangs haben wir viel recherchiert und Firmen angeschrieben. Nebenbei haben wir immer die Augen offen gehalten und viele im Ausland selbst gekauft. Mittlerweile senden uns die Unternehmen von sich aus Trays zu, um sie von uns testen zu lassen. Von vielen hören wir dann zum ersten mal, da auch immer wieder Unternehmen aus dem Ausland dabei sind und sich uns vorstellen. Wir sind da grundsätzlich offen für alles.

Florian: Immer die Augen offenhalten und schauen was die Einzelhändler in den Regalen haben.

Yanneck: Am Anfang war wirklich sehr viel (Überzeugungs-)Arbeit nötig, um überhaupt ein paar Dosen zu bekommen. Man wurde schlichtweg nicht ernst genommen. Ich habe viele E-Mails geschrieben, telefoniert und eingekauft. Das hat sich heute nicht mehr nötig und die Hersteller schicken uns ihre neuen Produkte ungefragt zu. Diese Entwicklung bestätigt unseren Eindruck, dass wir inzwischen zu einer ausgesprochen wichtigen Instanz bei der Meinungsbildung vieler Energy-Drink-Trinker geworden sind. Das macht uns natürlich stolz, bedeutet aber auch Verantwortung.

Christopher: Hattet Ihr schon einmal einen Koffeinschock oder Herzrasen ausgelöst durch zu viel Koffein?

Daniel: Es gibt schon spezielle Produkte, die einen für eine kurze Zeit in gewisser Weise berauschen können, ja.

Florian: So hoch habe ich den Koffein-Pegel noch nie gebracht.

Yanneck: Man sollte beim Trinken von Energy-Drinks immer auf die Signale des eigenen Körpers achten und entsprechend sofort mit Wasser gegensteuern, falls man die klassischen Symptome einer Koffein-Überdosis zeigt. Zum Glück ich hatte noch keinen Koffeinschock oder starkes Herzrasen.

Christopher: Für das Magazin setzt Ihr WordPress ein. Was läuft bei Euch an Plugins unter der Haube und könnt Ihr anderen Bloggern empfehlen?

Florian: Wir bitten um Verständnis. Denn aus sicherheitstechnischen Gründen können und wollen wir diese Frage nicht beantworten. Nur soviel: Wir nutzen viele frei verfügbare Plug-ins sowie eigene Entwicklungen.

Yanneck: Wie Florian schon richtig sagt, können und wollen wir da eher nicht so viele Auskünfte drüber geben. Im Grunde verwenden wir aber auch keine exotischen Plugins, die man als Geheimtipp bezeichnen könnte. Wer sich einschlägige Blogs zum Thema „Wordpress optimieren“ durchliest, wird sehr schnell wissen, welche Plugins er verwenden sollte und welche eher nicht.

Wir benutzen ein Plugin zum Erstellen von Sitemaps für Google, ein Cache-Plugin, eins für die Newsletter und verwenden außerdem eine Handvoll Eigenentwicklungen. Anderen Bloggern würde ich empfehlen, sich immer zu fragen: Was brauchen meine Leser? Ist das Plugin wirklich sinnvoll oder nur Spielerei?

Christopher: Wie viele energy-interessierte Besucher verzeichnet Ihr am Tag auf eurem Magazin?

Yanneck: Wir sind mit den Besucherzahlen zufrieden und haben uns eine gewisse Stammleserschaft aufgebaut. Konkrete Zahlen würden wir jedoch nur interessierten Werbekunden nennen.

Christopher:Habt Ihr für dieses Jahr Neuerungen auf Eurem Blog geplant? Bspw. die Eröffnung eines Energy-Forums?

Yanneck: Es stehen wirklich viele Neuerungen an, von denen der Besucher konkret nicht so viel mitbekommt. Doch auch inhaltlich wird sich einiges im Laufe des Jahres bei uns ändern. Ein Forum hatten wir bereits in der Vergangenheit, haben dies jedoch aufgrund der geringen Nachfrage wieder geschlossen, da sich der Aufwand schlichtweg nicht gelohnt hat. Eine Neueröffnung steht auf der To-Do-Liste für 2013 und wird dann auch gezielter angegangen. Ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht zu viel verraten. Wir sind aktiv, haben Ideen und freuen uns immer über Kritik, Feedback und zum Beispiel auch freundliche Interview-Anfragen.

Daniel: Es stehen einige interessante Projekte für 2013 an, auf die man definitiv gespannt sein darf. Das Thema Energy-Cocktails wird eine große Rolle spielen und wir werden in 2013, 300 Testberichte überschreiten.

Florian: In der Entwicklung glühen die Tasten vom Programmieren! Dieses Jahr stehen einige spannende Projekte für das Energy-Drink-Magazin an.

Christopher: Vielen Dank für Eure Mühe und den Einblick hinter Deutschlands erfolgreichstem Energy Drink Magazin. Ich bin gespannt, was Ihr dieses Jahr verändern werdet. Euer neues Logo ist Euch auf jeden Fall gelungen. Ich wünsch Euch weiterhin viel Erfolg!

Ich bin übrigens nicht der Einzige, der die Energy-Experten interviewt hat. Nachfolgend findet Ihr einen Beitrag von Wiso Plus über die Energy-Tester. Anschauen lohnt sich. ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=VAYGYiSzAr4

Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

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