Fast hätte ich doch meine eigene Blogparade verschwitzt. Am 24.02 sollte meine Blogparade „Zeigt und benutzt Eure alten Handys“ zu Ende gehen. Da aber bisher nur drei Blogger mitgemacht haben, verlängere ich die Aktion bis zum 11.03.2013 und versuche noch ein paar Blogger für meine Parade zu gewinnen. Nun aber zu meinem Leidensbericht mit meinem Sony Ericson Z550i. Ich bin ja schon froh, dass es ein Farbdisplay und eine Kamera hat. Angenehm waren die 24 Stunden trotzdem nicht.
Kein mobiles Internet
Das war wohl das Unangenehmste für mich, auf das mobile Internet zu verzichten. Keine Tweets eben ins Netz schicken, keine WhatsApp-Nachrichten empfangen und kein Zugriff auf die E-Mails und meinen Google Kalender. Gott sei Dank, erinnert mich Google per SMS an meine Termine. Zumindestens das funktionierte mit meinem alten Handy.
Ich würde schon sagen, dass ich eine Tendenz zur Internet-Sucht habe. Als Blogger nicht verwunderlich oder? Ich hatte ständig das Bedürfnis meine Mails zu checken oder auf Twitter etwas verpassen zu können. Ich hab gemerkt, dass wann immer ich in Reichweite eines Computers war, ich auf GMail und Twitter gesurft bin.
Mehr Telefonate
Da ich mich so dermaßen an Swype gewöhnt habe und es auch gegen keine andere Texterkennungs-Software mehr tauschen würde, habe ich das SMS schreiben vermieden. Stattdessen habe ich lieber telefoniert. Das hat mir sogar Spaß gemacht, da der Smalltalk bei SMS und WhatsApp dann doch irgendwie zu kurz kommt. Warum eigentlich?
Vielleicht weil das Schreiben am Smartphone aufwändiger ist, aber sicher bin ich mir da nicht, wenn ich so manche jungen Mädels ihr Smartphone malträtieren sehe. Auf jeden Fall will ich das in Zukunft beibehalten und lieber telefonieren, als eine Mail oder SMS zu schreiben.
Bedienung mit physischen Tasten
Mir ist aufgefallen, dass es für mich anstrengender war, auf einmal physische Tasten zu bedienen. Das ging mir schon auf die nerven und ich hab seltener mit meinem Handy herumgespielt. Zudem war die Bedienung des Z550i ein Graus. So mäßig viele Einstellungsmöglichkeiten oder Services für Sachen, die einen nicht interessieren. Die neueren Smartphones haben nicht mehr diese ganze Scrapware wie früher auf den Nokia oder Motorola Handys wie z.B. für Klingelton-Downloads oder „Informationsservices“.
Natürlich alles kostenpflichtig und manchmal waren diese Sachen damals gerne mal auf einem Knopf am Handy abrufbar. Schöner Mist, wenn das Handy sich ins kostenpflichtige Downloadportal von T-Mobile & Co. einwählt, während es in der Hosentasche steckt, und man nicht nur für die WAP-Nutzung zahlte, sondern auch noch für einen eventuellen Klingelton.
Der Empfang und Sprachqualität
Der Empfang war nicht besser, als ich es eigentlich dachte. Das Z550i hat einen SAR-Wert von 1,24 W/kg während mein Samsung Galaxy SII einen Wert von 0,338 W/kg aufweist. Im Vergleich wird mir beim Telefonieren mit meinem Sony Ericson quasi das Gehirn gebrutzelt, während das Samsung es nur mild erwärmt.
Trotzdem scheinen die Ingenieure bei Samsung so effizient gearbeitet zu haben, dass ich keinen Unterschied festgestellt habe. Dabei habe ich mit dem Sony auch in meinem „SHK-Büro“ telefoniert und hatte dieselben Empfangsschwierigkeiten wie mit dem Samsung beim Telefonieren. Wenn man „Still gehalten hat“ und nicht umherwandert, kann man normal telefonieren. Das hätte ich bei der Brutzelmaschine von Sony, aber nicht erwartet.
Geschichte von meinem alten Handy und warum ich es noch immer horte
Das Sony Ericson Z550i ist nicht mein erstes Handy. Das war damals eine Trium Astral, wo o2 noch Viag Interkom hieß. Nein, das Z550i habe ich mir eigentlich genau wegen dem hohen SAR-Wert gekauft. Ich mag meine Gehirnzellen halt nicht! Ich wohnte tatsächlich eine Zeit lang mal in Hövelhof-Espeln. Ein richtig kleiner Ortsteil von Hövelhof und tatsächlich ein weißer Fleck auf der Landkarte der Mobilfunkbetreiber. Ich dachte sowas gäbe es nur in den USA im tiefsten Outback, aber da irrte ich. Espeln ist Deutschlands Outback.
Nun denn, das Z550i war auf jeden Fall ein treuer Begleiter und ich konnte jeden falls besser als mit meinem Motorola Krzr K1 damals telefonieren Zuhause. In meiner Schublade schlummert es eigentlich nur noch, weil es mein einziges Ersatz-Handy ist und wenn eine Mega-Studentenparty gefeiert werden will, kommt es zum Einsatz. Beim Asta Sommerfestival 2010 habe ich damals mein iPhone 3G geschrottet. Das passiert mir nicht nochmal.