Facebook ist eine große, soziale Plattform, auf der jeder Mensch vertreten ist, der seine “Message” verbreiten oder Kontakt mit seinen Freunden und Bekannten darüber halten möchte. Für alle, die Domian nicht kennen: Domian ist ein WDR-Moderator, der werktags nachts ab 1 Uhr (ja, nach Mitternacht) seine Radio-Sendung moderiert und mit Anrufern ausschließlich live über Gott und die Welt redet. Dies ist teilweise nicht immer jugendfrei und es gibt keine Tabus. Sex ist hier manchmal auch ein Thema, genauso wie der hinter uns liegende Weltuntergang.
Domian redet über Gott und die Welt
Domian äußerte sich skeptisch dem neuem Papst Franziskus gegenüber mit folgendem Facebook-Eintrag auf seiner FB-Seite:
Manche Menschen wachsen mit und in ihrem Amt. Und so werden wir uns vielleicht noch über Franziskus wundern. Hoffen wir es! Geben wir ihm eine Chance! In einem halben, spätestens einem Jahr wissen wir mehr.
Dieses Posting wurde von Facebook gelöscht. In den Augen von Domian hat das soziale Netzwerk der katholischen Lobby nachgegeben. Auch ehemalige Einträge zur Homo-Ehe sind von Domian nicht mehr auf Facebook zu finden. Einen weiteren Beitrag fiel der “Löschorgie” von Facebook ebenfalls zum Opfer, wo Domian dem Chefredakteur Lohmann des katholischen Fernsehsenders K-TV mit “Was für ein Bullshit” und “missionarischen Durchfall” auf seine Aussage, dass Abtreibung, auch bei einer Vergewaltigung, eine schwere Sünde sei, begegnete.
Menschlicher Fehler
Gegenüber der Süddeutschen Zeitung reagierte eine Facebook-Sprecherin mit Bedauern und beteuerte, dass es sich dabei um menschliche Fehler handel, die da passiert sein und beim Kontrollieren von vielen Postings am Tag dem User-Operations-Team dabei schon einmal Fehler unterlaufen, und Beiträge gelöscht werden, die nicht gelöscht werden sollten.
Ausflüchte, meine Meinung
Ich sehe diesen Vorfall sehr kritisch und bin froh, dass es Domian getroffen hat, der sich dagegen zu wehren weiß und selbst über genug medialen Einfluss verfügt, dem sich Facebook nicht verschließen kann. Ich denke nicht, dass man nicht mehr von einem menschlichen, sporadischen Fehler reden kann, wenn Beiträge auf Facebook mit kritischen Äußerungen zur Kirche auf Facebook gelöscht werden. Ich kaufe der guten Dame es auch nicht ab, dass sich das nicht rückgängig machen lässt. Schließlich kann man auf Facebook nichts löschen, auch wenn man sein Konto deaktiviert oder sogar löscht.
Für mich sind die vorgeschobenen, technischen Gegebenheiten nicht nachvollziehbar. Wenn beleidigende Facebook Postings oder Hass-Reden gelöscht werden, so muss das doch noch im Fall einer Anzeige nachweisbar sein oder? Selbst wenn es “wirklich” gelöscht wird und nicht nur vor der Öffentlichkeit verborgen, warum hat sich Facebook dazu entschieden und Hand habt es nicht so wie sonst auch beim Löschen vom Nutzer selbst!?
Danke Domian!
So langsam sollten wir uns einmal darüber bewusst werden, dass wir einigen wenigen Unternehmen wie Facebook und Google zu viel Einfluss gewähren und unsere Meinungsfreiheit bedroht wird. Ich wünsche Domian viel Erfolg und hoffe, dass er etwas mit seinem Widerstand bewirken oder die Leute wach rütteln kann. Danke!
Du führst einen sehr guten Punkt an! Das Hassreden bei einer Anzeige irgendwie nachweisbar sein sollten, müsste wohl jedem klar sein. Mir erschließt sich auch nicht, wie es sein kann, dass der Post komplett weg ist.
Ich befürchte jedoch, dass sowas in der Art nicht der letzte Vorfall sein wird. Aber vielleicht werden die Leute langsam sensibilisiert und merken, dass Social Media niemals die eigene Website/den eigenen Blog ersetzen kann.
Was mich jedoch auch beunruhigt. Domian hat Einfluss genug, dass man ihn hört und Beiträge teilt, wenn etwas ungerechtfertigt gelöscht wird. Was aber machen Leute mit wenig Einfluss?
In erster Linie hoffe ich, dass Leute mit wenig Einfluss sich bemühen sich Gehör zu verschaffen. Wenn das also dem durchschnittlichem Internet-Nutzer passiert, dann sollte er Blogger wie mich oder die Großen (MobileGeeks, Caschy, RobertBasic.de oder Spreeblick. um nur ein Paar zu nennen) anschreiben und darauf aufmerksam machen.
Ebenso die lokale Zeitung informieren oder sich bei der Verbraucherschutz-Zentrale beschweren. Das Problem dürfte aber sein, dass es den Meisten wahrscheinlich nicht einmal auffallen oder aber egal sein dürfte. Das ist, so denke ich, das wahrscheinlichere Problem. Also, verschafft Euch eine Stimme.