Erste Erfahrungen mit dem neuem MySpace

Tot gesagte leben länger. Vor einigen Tagen hätte ich auch noch gedacht, dass das „neue“ MySpace eine Totgeburt wird und bloß eine Möglichkeit für Justin Timberlake ist, Steuern zu sparen durch die Investition in ein Defizit-Projekt. Aber seit dem Start von MySpace weiß ich es wesentlich besser.

Nicht nur, dass seine neue Single „Suit & Tie“ dem neuen, sozialen Netzwerk einen Boost verschaft hat und sich exklusiv auf MySpace in voller länge hören lässt, sondern auch die Neugier der Menschen brachten die Leitungen zum Start von MySpace zum Glühen. Dazu gehörte auch ich. Man merkte auch förmlich, wie die MySpace-Server am Limit liefen. Es dauerte schon 20 bis 30 Sekunden bis dass eine neue Seite geladen war. Dementsprechend lange dauerten Bilder- und Musikuploads.

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Soziales Netzwerk für Kreative und Fan

Was mir als erstes auf viel: Alle neuen MySpace-Nutzer waren zumeist Kreativ-Schaffende. Sprich DJs, Sänger oder Künstler. Und als solches Netzwerk verstehe ich MySpace auch: als Netzwerk für Kreative und Fans. Wer sein MySpace-Konto eröffnet, wird gleich nach dem Account-Typ gefragt. Dies hat anscheinend  Auswirkungen auf einige Funktione.

Der Neuling hat die Auswahl zwischen“Musician“,“Photographer“, „Filmmaker“, „Curator“, „Designer/Creative“,“Entertainer“,“DJ/Producer“, „Brand“, „Venue“, „Writer/Journalist“, „Promoter“, „Fan“ und „Commedian“. Zumindest als „DJ/Producer“ wird die Möglichkeit geboten anstehende Gigs in einen eigenen Event-Kalender einzutragen und eigene Musik hochzuladen. Vorteile von anderen Account Typen konnte ich bisher nicht ausmachen.

Erfrischend modernes Design

Ich bin kein Designer und kann nicht genau sagen, warum mich das neue Layout von MySpace so beeindruckt. Es wirkt in jedem Fall sehr frisch. Grau – klar -, aber dennoch nicht zu dunkel. Mir gefällt vor allem, dass in keinster weise beim Stöbern durch’s Netzwerk die laufende Musik der Playerleiste unterbrochen wird. Selbst beim Eröffnungstag wurde sie nicht durch Serveraussetzer unterbrochen.

Musik sharen und sich connecten

Was ist den kreativen am Wichtigsten? Natürllich deren Tracks publik zu machen. Die Fans bzw. MySpace-Nutzer können sich eigene Alben mit Musik zusammenstellen und sich mit einzelnen Tracks oder Bildern connecten. Connecten heißt im Prinzip „abonnieren“. Man kann andere Benutzer abonnieren und bekommt im persönlichem Stream die Aktivitäten der abonnierten Person mit. Nutzer können sich jeweils auch zurück connecten. Dies finde ich an MySpace sehr schön: Es ist Schluß mit dem Begriff „Freund“.

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Viele meine Facebook-Nutzer sind eher Bekannte oder Arbeitskollegen, mit denen ich aber häufig nicht befreundet bin. Darunter verstehe ich nämlich etwas mehr als nur einmal auf „Bestätige“ zu klicken. Und gerade hier funktioniert das auf MySpace sehr viel losgelöster. Wenn ich mich mit jemanden connecte heißt das bloß, dass ich gerne wissen möchte was derjenige so treibt bzw. welche neuen Tracks oder Bilder er veröffentlicht. Nichts mehr und nichts weniger. Wesentlich zeitgemäßer!

Wird sich MySpace etablieren können?

Ich denke ja! Hätte man mich vor ein paar Tagen noch gefragt, hätte ich nur müde gelacht. Aber MySpace ist ein völlig anderes Netzwerk, dass kreative Erzeugnisse, sei es Musikstücke, Bilder oder Videos, in den Vordergrund rückt sowie deren Produzenten. Daher denke ich, dass MySpace eine harmonische Co-Existenz zu Facebook führen kann. Es steht also in keiner direkten Konkurrenz. Natürlich wird der Hype in den nächsten Wochen wahrscheinlich abflauen und man muss die Sache noch einmal neu betrachten.

Ein soziales Netzwerk wo jeder ist, aber niemand aktiv, ist ja ebenso uninteressant. Das wird aber nicht so wie bei Google Plus geschehen. Der Grund dafür ist, dass die kreativen Produzenten ihre Medienstücke auf MySpace weiter vorstellen werden und das Netzwerk damit am laufen halten. Was etwas den Spaß raubt sind gekürzte Musiktitel von bekannten Größen wie Flo Rida oder Timbaland. Das lässt sich wohl in der Musikindustrie nicht anders vermeiden. Mit Justin Timberlake dürfte MySpace aber erst einmal genug Fahrt aufnehmen, um dann hinterher ganz von alleine zu laufen und zu überzeugen. Seine neue Single ist ebenfalls eine gute Anschiebhilfe.

Eine andere Art von Erfahrungsbericht schreibt Daniel auf Juiced. Sehr ausführlich und geht auf die Details und verschiedenen Funktionen von MySpace ein.Er findet das Musikangebot mies, dafür aber das Layout ebenfalls sehr gelungen.

Screenshots

 

Veröffentlicht von

Christopher Piontek

Ich bin ein technikbegeisterter Blogger, nebenberuflich (Fern-)Student der Wirtschaftsinformatik, hauptberuflicher Webentwickler und schreibe auf Bitpage.de gerne Technik-News, Tutorials und Reviews. Meine favorisierten Themen sind #Software, #Internet und digitale Fotografie.

2 Gedanken zu „Erste Erfahrungen mit dem neuem MySpace“

  1. Klingt sehr gut. Werde ich mir demnächst sicher auch einmal anschauen. Danke für den Tipp.

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