Im Test: Das Hama DIT1000MBT WLAN/DAB+/FM/Streaming-Radio

Mein altes Philips Streamium Np2500 hat die Biege gemacht. Es wollte einfach nicht mehr. Statt gute Musik aus den Boxen gab es nur noch einen weißen Bildschirm und keinerlei Funktion mehr. Es war also Zeit, das Gerät zu ersetzen. Für mich war dabei wichtig, dass das Gerät möglichst auch DAB+ sowie Möglichkeiten zum Streaming von Spotify mitbringt. Gleichzeitig sollte das Radio optimal geeignet sein, um meine Stereoanlage zu erweitern, die ich wegen eines neuen Radios nicht aus dem Haus werfen wollte. In diese Kategorie fiel das Hama DIT1000MBT, was jetzt auf meiner kleinen Stereoanlage steht. Im folgenden lest ihr, was das Gerät kann und wie gut es ist. Disclaimer: Leider konnte ich die Multiroom-Funktionalität und auch Spotify nicht überprüfen, da es mir derzeit sowohl an einem Multiroom-Lautsprecher, als auch an Spotify-Premium fehlt. Letzteres wird bald nachgerüstet.

Umfangreiche Funktionen auf kleinstem Raum

Rein optisch war das Gerät zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist sehr klein und hat gleichzeitig eine riesige mitgelieferte Antenne, die aber nur für DAB+ und FM benötigt wird. Das sieht auf den ersten Blick etwas komisch aus, aber das Auge gewöhnt sich schnell dran. Im Paket mitgeliefert werden das kleine Radio, Batterien für die Fernbedienung, eine Teleskop-Antenne, sowie eine Kurzanleitung. Was gefehlt hat war ein Klinkenkabel oder alternativ auch ein optisches Kabel, damit das Gerät an die eigene Stereoanlage angeschlossen werden kann. Der Anschluss des Gerätes erfolgt sehr schnell. Direkt nach dem Anschluss wird man gebeten eine Quelle für die Uhrzeit anzugeben (hier empfehle ich DAB+ oder Internet) und eine Internetverbindung einzurichten. Direkt danach kann es sofort losgehen. Ab jetzt können Sender sowohl auf DAB+, als auch FM und im Internetradio gesucht werden. Die Bedienung geht dank Frontier-Silicon Chipsatz und dem dazugehörigen Betriebssystem leicht von der Hand. Die Menüs sind übersichtlich. Allerdings empfiehlt es sich Radiosender über die Website von Frontier Silicon für WLAN Radios zu suchen, da es sowohl über die App Fernbedienung, als auch über das Radio zumindest nach meinen Erfahrungen nicht immer so gut funktioniert. Oftmals werden Sender, die per Name eingegeben werden, nicht gefunden. Woran das direkt liegt kann ich nicht sagen. Für die Anmeldung auf der Website benötigt ihr einen Anmeldecode, der euch vom WLAN-Radio im entsprechenden Menü angezeigt wird. Einmal angemeldet können hier gleich mehrere Favoritenlisten eingerichtet werden. Auch lassen sich dadurch unendlich viele Radiosender hinzufügen und nicht nur die vom WLAN Radio eigentlich unterstützten 30 Presets, die aber in der Regel schon völlig ausreichen sollten.

DAB+ und FM-Empfang sind gut

Wie schon erwähnt habe ich mir das Radio auch wegen der terrestrischen Empfangsmöglichkeiten zugelegt. Hier stehen FM und DAB+ zur Verfügung. FM ist für mich aufgrund der mangelnden Senderauswahl und der Klangqualität eher weniger interessant, aber getestet habe ich es trotzdem kurz. Es kann hier eingestellt werden, dass nur starke Sender beim Suchlauf berücksichtigt werden, was bei FM sinnvoll ist. Die Sender, die empfangen werden können, klingen gut und auch RDS und Radiotext funktionieren gut. DAB+ ist für mich schon deutlich interessanter. Hier zeigt sich eine Stärke der mitgelieferten Antenne: Sie bekommt auch schwächere Sender heran. So kann ich hier in Friedensau bei Magdeburg sogar die Sender des NDR empfangen, was sonst nur mit meinem Pure Highway mit Außenantenne im Auto funktioniert. Der Klang über DAB+ ist sehr gut und auch die Slideshow wird als Funktion unterstützt. Weiterhin können sowohl bei FM als auch bei DAB+ 30 Speicherplätze festgelegt werden.

Die eigene Musiksammlung abspielen – über App und Bluetooth

Wer nicht unbedingt Lust auf Radio hat, für den bietet sich mit Hilfe des Radios noch die Option, eigene Musik anzuhören. Direkt vom Smartphone, Tablet oder dem PC aus kann Musik an
das kleine Gerät gestreamt werden. Für das Streaming per Tablet steht neben Bluetooth auch noch die Möglichkeit zur Verfügung über die App UNDOK Musik abzuspielen. Das hat den Vorteil, dass Informationen über das Musikstück auf dem Display erscheinen. Im Bluetooth-Modus macht das Hama DIT1000MBT die eigene Stereoanlage quasi zu einem Bluetooth-Lautsprecher. Songinformationen werden nicht angezeigt, aber dafür kann drahtlos Musik wiedergegeben werden. Die Übertragung klappt sowohl per App als auch über Bluetooth problemlos. UNDOK ist als App für iOS und Android auch so sinnvoll für Besitzer des WLAN Radios. Die Anwendung ersetzt nämlich gleichzeitig die Fernbedienung des Gerätes. Das Gerät kann per Smartphone damit angeschalten und komplett ferngesteuert werden. Besonders für Nutzer, die im Bereich WLAN Radio neu sind ist das eine sehr sinnvolle Einrichtung.

Keine Klangverbesserungsmechanismen, Display mittelmäßig

Auch wenn das Radio an sich sehr empfehlenswert ist, zwei Dinge haben mir im Vergleich mit meinem alten Philips nicht so gut gefallen. Zum einen ist die Qualität des Displays nicht so gut, wie bei meinem vorherigen WLAN Radio. Auch gibt es keine Möglichkeiten, den Sound zu verbessern. Es ist kein Equalizer vorhanden ebenso wenig wie vorher definierte Klangverbesserungsmechanismen. Diese sind nicht unbedingt notwendig, da der Klang an sich gut ist, aber der Vollständigkeit halber wäre diese Erweiterung durchaus an manchen Stellen für die Nutzung an eine Box zum Beispiel sinnvoll.

Fazit: Empfehlenswertes WLAN Radio mit kleinen Schwächen

Das Hama DIT1000MBT ist ein sehr empfehlenswertes WLAN Radio mit vielen Möglichkeiten zum Radioempfang und zum Streaming. Besonders gut gefallen mir die vielen Möglichkeiten, die zum Beispiel den DAB+-Empfang, das Bluetooth-Streaming oder auch die Fernsteuerung per App möglich machen. Nicht so gut gefallen das Display und fehlende Klangeinstellungsmöglichkeiten. Letzteres halte ich aber eher für ein Nice-to-have. Das Radio ist für derzeit 159 Euro zu haben.

13 Gedanken zu „Im Test: Das Hama DIT1000MBT WLAN/DAB+/FM/Streaming-Radio“

  1. Hört sich ja eigentlich ganz gut an. Trotzdem bevorzuge ich lieber mein Handy zum Musik abspielen. Mit guten Kopfhörern hören sich so gut wie alle Lieder auch vom Handy abgespielt gut an.

  2. Die Qualität des Displays sei also nicht so gut, verglichen mit einem anderen WLAN Radio.
    Das hätte ich doch etwas genauer spezifiziert gelesen. Liegt es am mangelnden Kontrast? Werden die Slides / die iRadio-Logos bemängelt? Die wählbaren (aber stets zu hellen) Farben des Displays?
    Wichtiger wäre doch die Möglichkeit, endlich den bei allen DAB+ Ensembles stets mitausgestrahlten EPG lesen zu können, jetzt – bei dem vorhandenen hochauflösenden Grafik-Display.

    Lobenswert ist der optische Digitalausgang zur Wiedergabe von 5.1 Surround-Sendungen z.B. von BR-Klassik. Es kann doch nicht sein, dass die Techniker des BR einen so hohen Aufwand bei eigenen Konzertaufnahmen in 5.1 machen und niemand nimmt’s zur Kenntnis, fehlende Kabel zu nachfolgenden Verstärker sind dagegen Peanuts.
    Noch zu erwähnen: Die AUX-Taste der Fernbedienung kann am Tuner nichts bewirken, das hätte im Manual erwähnt werden sollen, ebenso das bereits bemängelte Fehlen des Equalizers, da doch die Fernbedienung eine eigene Taste dafür aufweist.

    Dagegen fehlt völlig eine Kritik der Frontier Silicon-Datenbank: Gerade gestern wurden wieder einige der wirklich guten Podcasts vom DLF entfernt, z.B. die Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ oder „Zur Diskussion“.
    Mein HbbTV-Bravia Fernseher von Sony kennt diese alle ***und noch viel mehr***, etwa „Sein und Streit“ von DRadio Kultur. Zwar kann man sich einzelne Sendungen beim Hama unter „My added stations“ einfügen, aber, die URL einer versäumte Sendung muss man dann im Internet erst heraussuchen. Bei Podcast habe ich immer die ganze Sendereihe zur Auswahl!

    Insgesamt aber ein empfehlenswertes Gerät ohne erkennbare Kinderkrankheiten mit einem damit verbundenen Warten aufs nächste Update .

  3. Hallo,

    da gebe ich Niels völlig Recht. Des weiteren halte ich es für Sinnfrei so ein Gerät noch auf dem Markt zu werfen. Fast jeder Sender ist online zu hören, da braucht man kein WLAN DAB Radio.

    Grüße.

  4. Nunja, das kommt darauf an. Ich persönlich höre die Sender trotz dass sie online sind gern über DAB+. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Geschwindigkeit im Hochschul-Netzwerk zu Stoßzeiten schnell mal in die Knie geht und zum Zweiten auch damit, dass ich ein Liebhaber der Terrestrik bin. Es ist einfach unkompliziert und funktioniert wunderbar. Es ist zudem unabhängig vom Internet und so in Notfällen einfach zuverlässiger.

  5. Es liegt daran, dass das Display scheinbar eine langsamere Reaktionszeit hat und einfach die Auflösung niedriger ist. Ich hatte vorher ein Philips Streamium Np2500. Dort war das Display in etwa mit einem Smartphone vergleichbar. Das Display jetzt hat eine erheblich niedrigere Auflösung, was bei einem Radio aber auch nicht sonderlich dramatisch ist.

  6. Ich finde wenn Internetradio möglich, dann muss DAB+ nicht mehr hervorgehoben werden. Ich hab die Kommentare mal überflogen und würde mich auch anschließen dass eine Investition in diesen Bereich überlegt werden sollte da es viele günstigere Möglichkeiten gibt.

  7. Ich finde so ein Radio gar nicht mal so schlecht, auch wenn ich sowas gar nicht brauche. Für mich eines dieser typischen Gadgets bei denen man denk, „Oh, wie cool. Ich würds mir kaufen, aber ich brauchs irgendwie gar nicht.“ :)
    Kennt bestimmt der eine oder andere auch.

  8. Hah, die Fernbedienung des Radios sieht exakt wie eine Universal-Fernbedienung aus dem Hause Hama. Ich nehme stark an, dass es kein Problem geben wird das Gerät mit einer hochwertigeren Steuereinheit zu koppeln.

  9. Mische mich mal ein, da ich das Hama DIT1000MBT im Einsatz habe.

    1) Gerät für mich ein wenig zu klein. Mag zwar für einige praktisch sein, dass es nicht viel Platz weg nimmt. Für mich aber negativ, da ich das Display aus 1,5 Metern nicht mehr gut lesen kann und somit aus der Ferne das Gerät nicht nutzen kann
    2) Fernbedingung: warum ist diese so groß? Passt nicht zu so einem kleinen Gerät.

    Beide Probleme werden natürlich mit der App gelöst und sind daher in Ordnung. Ich bin allerdings auch gerne mal ohne Smartphone. Also in manchen SItuationen super, in anderen bin ich doch ein wenig genervt.

    Insgesamt aber klare Empfehlung.

  10. Vielen Dank für den Bericht. Ich habe selber zwei Radios von Technisat im Einsatz (Digitradio 110 IR und Digitradio 520). Preislich liegt das 520 zwar leicht über dem Hama, aber vom Sound hat es mir wesentlich besser gefallen. Was recht interessant ist: Die Technisat-Geräte basieren ebenfalls auf dem Frontier Board. Somit sind z.B. Technisat und Hama-Geräte untereinander kompatibel. (z.B. beim Multiroom-Streaming). Das war für mich recht wichtig. Wenn ich zukünftig ein Radio im Bad haben will, dann muss es kein teures Technisat sein, sondern es reicht auch eines von Hersteller X, solange es auf dem Frontier Board basiert. Ich finde, dass das eine Eigenschaft ist, die die Hersteller viel mehr hervorheben sollten.

    Klar, einerseits will man nicht verraten, dass man die gleiche Basistechnik nutzt wie die Konkurrenz. Andererseits könnte man gerade dadurch, also durch das gemeinsame Ökosystem, vielleicht auch neue Kunden gewinnen.

  11. Ich muss dem ersten Kommentar widersprechen. Du kannst eine solche Anlage eigentlich nicht mit der Handyqualität vergleichen. Sicherlich hat sich auch dort in Sachen Technik und Sound einiges getan, aber das Handy kann da einfach nicht mithalten.
    Seit ein paar Wochen habe ich nun Amazon Echo und selbst das ist kein Maßstab. Für den Urlaub oder das lockere Zuhören im Garten ist das okay, aber echten Musikgenuss bekommst du nur mit einer entsprechenden Anlage

  12. Zitat aus dem Manual (pdf) des Hama DIT1000MTB, S.28:

    „15.1 Equalizer

    Mithilfe des Equalizers können Sie das Klangbild des Radios durch Einstellung der Bassintensität und der Höhen Ihren eigenen Wünschen anpassen. Sie können dabei aus vorkonfigurierten Profilen – angepasst für verschiedene Genres – auswählen oder ein individuelles Profil erstellen“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert